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12. September: Interessante Wanderung über Kohlberg

12. September: Interessante Wanderung über Kohlberg

Von: sdo

Eine Wanderung durch den Wald des Kohlbergs bietet der Unterallgäuer Kreisheimatpfleger Peter Hartmann am „Tag des offenen Denkmals“, am Sonntag, 12. September, an. Dabei soll es um Geschichte, Botanik und Geologie des Berges gehen, der über Jahrhunderte eine geistige Trennlinie in der Region war.

 

Herr Hartmann, was hat der Kohlberg denn mit dem „Tag des offenen Denkmals“ zu tun?

Peter Hartmann: „Die Erklärung ist ganz einfach: Der internationale Denkmaltag soll sich durchaus auch mit Straßen beschäftigen. Über den Kohlberg führt eine uralte Straßenverbindung zwischen Ost und West. Sie wurde von den Römern genutzt und ist dann als Salzstraße bekannt geworden. Viel, viel später wurde sie zur Bundesstraße B18, inzwischen ist sie bekanntlich eine Autobahn. Aber nicht nur diese alte Straßenverbindung ist hochinteressant. Der Kohlberg hat auch sonst eine reichhaltige Geschichte.“

Inwiefern?

Hartmann: „Ganz in der Nähe befand sich zum Beispiel ein römischer Brandopferplatz, dessen Entdeckung sehr bedeutsam war. Es finden sich dort aber auch zahlreiche weitere Bodendenkmäler. Daneben ist der Kohlberg seit der Reformation geradezu berüchtigt als geistige Trennlinie - seinerzeit zwischen dem Herrschaftsgebiet der evangelischen freien Reichsstadt Memmingen und der katholischen, bayerischen Herrschaft Mindelheim."

Bei einem Denkmal denken die meisten wohl in erster Linie an ein Gebäude. Was ist im Gegensatz dazu ein Bodendenkmal?

Hartmann: „Bodendenkmäler sind meiner Meinung nach die Grundlage unseres ganzen Daseins. Sie zeugen von der Besiedlung durch unsere Vorfahren, beispielsweise aus der Hallstattzeit. Im Unterallgäu gibt es sehr, sehr viele Bodendenkmäler. Dazu zählen beispielsweise alte Grabhügel, Keltenschanzen oder Burgställe, von denen heute auf den ersten Blick oft nichts mehr zu sehen ist. Oder auch so genannte Fliehburgen, die meist auf Bergspornen zu finden sind, auf die sich die Bevölkerung bei Gefahr zurückziehen konnte. Unzählige Bodendenkmäler sind aber noch nicht einmal entdeckt.“

Welches Ziel hat der Tag des offenen Denkmals ganz grundsätzlich?

Hartmann: „An diesem Tag soll ganz bewusst an die Werte der Vergangenheit erinnert werden. Ich denke, es handelt sich dabei um wirkliche Werte. Ohne diese würden wir heute nicht so leben, wie wir es tun: Die Menschheit hat nach und nach ihre Erfahrungen gemacht und ihre Erkenntnisse über Generationen weitergegeben. Dafür stehen Denkmäler.“

 

Info: Die etwa fünf Kilometer lange Wanderung durch den Wald des Kohlbergs beginnt am Sonntag, 12. September, um 14 Uhr. Treffpunkt ist der Parkplatz an der B18 an der Abzweigung nach Dankelsried. Gutes Schuhwerk ist erforderlich. Kreisheimatpfleger Peter Hartmann informiert dabei über die reichhaltige Geschichte und Geologie des Berges, Dr. Clemens Mehnert über dessen Botanik. Weitere Informationen über den „Tag des offenen Denkmals“ findet man unter <link http: www.tag-des-offenen-denkmals.de _blank external-link-new-window>www.tag-des-offenen-denkmals.de

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 04.07.2024