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28 Schulen sind "aufgeblüht"

28 Schulen sind "aufgeblüht"

Von: 32/PS

Die Grundschulen in Egg, Ettringen und Rammingen haben sich im Rahmen der Aktion „Schulen blühen auf“ besonders engagiert. Bei der Abschlussveranstaltung im Landratsamt erhielten sie einen Sonderpreis. Foto: Sylvia Rustler/Landratsamt Unterallgäu

Auf insgesamt mindestens 5500 Quadratmetern erblühten Wegwarten, Wiesensalbei oder Färberkamille: 28 Schulen aus dem Landkreis Unterallgäu und der Stadt Memmingen haben im Rahmen der Aktion „Schulen blühen auf“ Blumenwiesen angelegt und damit wertvolle Lebensräume für Bienen, Schmetterlinge oder Hummeln geschaffen. Sie trugen Rasen ab, gruben Beete um und brachten Saatgut aus. Im Landratsamt Unterallgäu wurde diese Arbeit jetzt belohnt. Die Grundschulen Egg und Ettringen sowie die Außenstelle Rammingen der Grundschule Türkheim wurden zudem mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.

Bei „Schulen blühen auf“ handelte es sich um eine Gemeinschaftsaktion des Staatlichen Schulamts, der Stadt Memmingen und des Landkreises Unterallgäu. Saatgut und Preisgeld stellte die Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim zur Verfügung, die Sonderpreise spendierten Landkreis Unterallgäu und Stadt Memmingen.

Ziel der Aktion war laut Landrat Hans-Joachim Weirather, einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt zu leisten und Kinder und Jugendliche für Natur und Umwelt zu sensibilisieren. Es sei wichtig, dass es neben intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen auch Blumenwiesen gibt, auf denen Bienen und andere Insekten genügend Nahrung finden. Denn Bienen seien unabdingbar für die Bestäubung und damit für das Wachstum vieler Pflanzen. Auch Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger hob hervor, dass Kindern vermittelt werden müsse, dass sie Verantwortung für die Natur tragen.

Schulamtsdirektorin Elisabeth Fuß dankte den Lehrkräften für die Teilnahme an der Aktion. Zusammen mit ihren Schülern hätten diese das Erscheinungsbild ihrer Schule verschönert, Verantwortung für die Umwelt übernommen und zu einer Stärkung des Gemeinschaftsgefühls beigetragen. Die Aktion und das dabei Gelernte würden die Kinder sicher lange in Erinnerung behalten, sagte Fuß. Denn was man sich mit „Herz und Hand“ erarbeite, bleibe im Kopf.

Laut Markus Orf, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, haben sich Schulen aller Schularten an der Aktion beteiligt – ob Grundschule, Berufsschule oder Gymnasium. Kinder und Jugendliche verschiedener Altersstufen und ihre Lehrer hätten kahle Flächen in bunte Blumenwiesen verwandelt. Unterstützt worden seien sie dabei von Gemeindebauhöfen, Gartenbau- und Imkervereinen, Eltern und Bildungseinrichtungen, so Orf. Er dankte besonders auch Marcus Haseitl vom Netzwerk „Blühende Landschaft“ sowie den beiden Umwelt-Fachberaterinnen der allgemeinbildenden Schulen, Marie-Luise Stiba aus Erkheim und Gudrun Kissinger-Schneider aus Türkheim für ihren Einsatz.

Für ihr besonderes Engagement erhielten die Schulen in Egg, Ettringen und Rammingen Sonderpreise. Neben dem Anlegen von Blumenwiesen standen hier auch viele andere Aktionen auf dem Programm. In Egg hielt Lehrerin Ruth Kastl mit als Insekten verkleideten Schülern ein „Bienenreferat“ in jeder Klasse und verteilte Briefe für Zuhause. Da an der Schule wenig Platz sei, habe sie so nach Flächen gesucht, sagte Kastl. Viele Menschen hätten sich gemeldet und den Schülern 800 Quadratmeter zur Verfügung gestellt. In Ettringen bastelten die Schüler laut Lehrerin Annette Schumann zum Beispiel Blumen und Wandbehänge, dekorierten das Schulhaus und entwarfen Plakate. In Rammingen stellten die Kinder unter anderem ein Insektenhotel auf, bauten Nistkästen für Vögel oder fertigten Gartenschmuck, wie Lehrerin Eva Scholz sagte.

2013 soll die Blumenwiesen-Aktion laut Markus Orf deutlich ausgeweitet werden. Neben Schulen sollen dann auch Kindergärten, Gemeinden und Bürger ins Boot geholt werden und kostenlos Saatgut erhalten. Was so erfolgreich begonnen habe, müsse fortgeführt werden, betonte Iris Rienks von der Sparkasse Memmingen-Lindau-Unterallgäu.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 04.10.2024