Das Einsparpotenzial ist enorm – der Wärmebedarf der privaten Haushalte betrug 2010 im Landkreis Unterallgäu über 1,3 Gigawattstunden – dies sind 37 % des gesamten Wärmebedarfs im Landkreis. Der überwiegende Teil davon wird für die Raumheizung benötigt. Angesichts dieser Zahlen verwundert es nicht, dass bei den 5. Allgäuer Passivhaustagen am 27. und 28. Oktober in Mindelheim das Thema Altbausanierung einen breiten Raum einnehmen wird. Die meisten der rund 40 Aussteller bieten nicht nur Produkte und Dienstleistungen für den Neubau an sondern warten auch mit intelligenten Sanierungslösungen auf, die für einen niedrigen Energieverbrauch bei gleichzeitig höherer Wohnqualität sorgen. Auch im Vortragsprogramm finden sich zahlreiche Referenten, die sich mit energieeffizienten Sanierungsmaßnahmen beschäftigen. Denn zunehmend kommen bei Altbausanierungen hochwertige Passivhauskomponenten, wie dreifachverglaste Fenster, effiziente Lüftungsanlagen oder gute Wärmedämmung zum Einsatz.
Landrat Hans-Joachim Weirather sieht daher die Allgäuer Passivhaustage als wichtige Veranstaltung und Aktivität des Landkreises bei der Umsetzung seines kürzlich fertiggestellten Klimaschutzkonzeptes, um die Bürger des Landkreises über das Thema Altbausanierung zu informieren und zum Handeln zu motivieren: „Ein durchschnittliches Wohngebäude im Landkreis benötigt 203 kWh pro Quadratmeter und Jahr zur Beheizung – dieser Heizwärmebedarf kann durch energetische Sanierungen oft bis auf 42 kWh pro Quadratmeter und Jahr reduziert werden, dies ist der Stand eines KfW-Effizienzhauses 70 – und das bei verbessertem Komfort.“ Auch der Mindelheimer Bürgermeister Dr. Stephan Winter betonte anlässlich eines Pressetermins zur Vorstellung des Programms der Passivhaustage die Bedeutung für die Stadt: „Bei der Erstellung der Energiebilanz für das Klimaschutzkonzept von Mindelheim konnten wir feststellen, dass in Mindelheim rund 83 Prozent aller Gebäude vor 1984 gebaut wurden. Dies zeigt das Potenzial für Altbausanierungen. Mit den Passivhaustagen haben wir dafür eine ideale Informationsplattform für unsere Bürger.“
eza!-Geschäftsführer Martin Sambale verweist in diesem Zusammenhang auch auf die Stärkung der heimischen Wirtschaft. Bei einer Sanierungsrate von drei Prozent, das bedeutet drei von hundert Häusern werden jedes Jahr saniert, so Sambale, könne im Landkreis Unterallgäu mit einer regionalen Wertschöpfung von jährlich rund 20 Millionen Euro gerechnet werden – vorausgesetzt, es werden vorwiegend ortsansässige Planungsbüros und Handwerksbetriebe beauftragt.
Das Programm und aktuelle Informationen zu den Allgäuer Passivhaustagen am 27. und 28. Oktober 2012 sind im Internet unter <link http: www.eza.eu>www.eza.eu oder direkt unter <link http: www.passivhaustage.info>www.passivhaustage.info zu finden.