Altlandrat Martin Frehner aus Attenhausen wird am 23. März 90 Jahre alt. Ihre herzlichen Glückwünsche sprechen ihm im Namen aller Bürger Landrat Hans-Joachim Weirather und Ottobeurens Bürgermeister Bernd Schäfer aus. Nach seiner Zeit als Landrat des Altlandkreises Memmingen war Frehner zwölf Jahre Bürgermeister des Marktes Ottobeuren. „Das Wohl seiner Heimat stand dabei immer im Mittelpunkt seines Wirkens“, betonen beide und würdigen Frehner als „Kommunalpolitiker erster Klasse“. Der 90-Jährige ist unter anderem Träger des Bundesverdienstkreuzes, der kommunalen Verdienstmedaille in Silber und des Landkreis-Ehrenschilds. Zudem ist er Ehrenbürger und Ehrenring-Träger des Marktes Ottobeuren.
Geboren wurde Frehner als Sohn eines Gastwirt-Ehepaares in Attenhausen. Nach seiner Schulzeit arbeitete er im damaligen Landratsamt Memmingen, bis er in den Krieg eingezogen wurde. Als Oberleutnant der Infanterie war er an verschiedenen Fronten eingesetzt und geriet in Gefangenschaft. Nach seiner Rückkehr im Jahr 1948 arbeitete Frehner wieder im Landratsamt, wo er bald vom damaligen Landrat Dr. Karl Lenz zum Kämmerer ernannt wurde. Nach dessen plötzlichem Tod wurde Frehner am 12. März 1961 zum Landrat gewählt.
Wichtig sei es Frehner in seiner gesamten Amtszeit gewesen, so Landrat Weirather, die Ansiedlung von Gewerbe- und Industriebetrieben und die Entwicklung Ottobeurens und Grönenbachs als Kurorte zu fördern. Zu den wichtigsten Projekten zählten der Aufbau der Wasserversorgung Woringer Gruppe und der Anschluss der Gemeinden um Memmingen an das Gruppenklärwerk in Heimertingen. Er habe sich zudem äußerst engagiert für den Landkreis-Wohnungsbau, den Ausbau des Straßennetzes und die Entwicklung der Kreiskrankenhäuser in Memmingen und Ottobeuren eingesetzt, betont Weirather.
Mit der Gebietsreform im Jahr 1972 nahm Frehner Abschied vom Amt des Landrats. Zwei Jahre später wurde er zum Bürgermeister von Ottobeuren gewählt, wo er bis 1986 die Entwicklung des Marktes entscheidend mitprägte. Mit Clemens Schlögel und Otto Wanner gründete er die Verwaltungsgemeinschaft (VG) Ottobeuren und sicherte so die Selbstständigkeit Böhens und Hawangens. Zu den vielen Projekten seiner Zeit als Bürgermeister zählen etwa der Bau des Schulzentrums Ottobeuren, der VG-Kläranlage in Hawangen und der Umbau der alten Knabenschule in das „Haus des Gastes“.
„Martin Frehner haben wir die Aufnahme in das Programm der Städtebauförderung zu verdanken, er hat sich wegweisend für die Förderung der Infrastruktur und von Kur, Kultur und Tourismus in Ottobeuren stark gemacht“, betont Bürgermeister Schäfer.