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Ambrosia: Die ungewollte Pflanze aus dem Vogelfutter

Ambrosia: Die ungewollte Pflanze aus dem Vogelfutter

Von: 32/sdo

Wer solche Ambrosia-Keimlinge unter seinem Vogelhäuschen entdeckt, sollte diese schnellstmöglich entfernen. Foto: Bay. Landesanstalt für Landwirtschaft
Wenn Ambrosia-Pflanzen ab Ende Juli blühen, verteilen sie viele Tausend Pollen. Foto: Bay. Landesanstalt für Landwirtschaft

Es sprießt und wächst in den Gärten. Doch nicht alles, was jetzt im Frühling im Rasen und in den Beeten sichtbar wird, gehört dort auch hin. So sollte man laut Konrad Schweiger von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Unterallgäu vor allem ein besonderes Auge darauf haben, was jetzt und in den kommenden Wochen unterhalb eines Vogelhäuschens wächst. Er warnt vor der ungewollten Verbreitung von Ambrosia-Pflanzen, die bei Allergikern heftige Symptome auslösen können.

„Durch die Winterfütterung haben viele Vogelfreunde dafür gesorgt, dass die bei uns gebliebenen Vogelarten die kalte Jahreszeit gut überstehen“, sagt Schweiger. „Allerdings sind leider in manchen importierten Vogelfuttermischungen Ambrosiasamen enthalten.“ So bringen die auf den Boden gefallenen Samen jetzt im Frühjahr stattliche Pflanzen hervor. Der große Nachteil: Kommen diese Pflanzen (etwa ab Ende Juli) zur Blüte, so verbreiten sie laut Schweiger bis in den Herbst unzählige aggressive Pollen, die bei vielen Allergikern Tränen, Augenjucken, Kopfschmerzen oder auch schwere Symptome wie Atemnot oder gar Asthma auslösen können.

„Deshalb sollten gerade jetzt im Frühjahr die Futterplätze kontrolliert und die Jungpflanzen frühzeitig mit der Wurzel ausgestochen und über den Hausmüll entsorgt werden“, betont er. Blühende oder bereits samentragende Ambrosiapflanzen dürfen niemals auf den Kompost gelegt werden. Stattdessen müssen sie in Plastiksäcke verpackt und über den Hausmüll entsorgt werden. Wichtig sei auch, blühende Ambrosien nur mit einer Feinstaubmaske, mit Schutzbrille und Handschuhen auszureißen. Pollenallergiker sollten diese Arbeiten laut Schweiger ohnehin nicht selbst durchführen.

Wie aber kann man sichergehen, dass die Samen gar nicht erst ins Vogelhäuschen gelangen? Um die Samen aus der Futtermischung zu entfernen, rät Schweiger, das Vogelfutter durch ein Sieb mit einer Maschenweite von vier Millimetern zu schütten. Die feinen Anteile sollte man dann sicherheitshalber über den Restmüll entsorgen. Sie könnten die kleinen Ambrosiasamen enthalten.

Weitere Informationen und Bilder findet man im Internet unter <link http: www.ambrosia.de>www.ambrosia.de 

 

Kurzinfo: Ambrosia

Unter optimalen klimatischen Bedingungen breiten sich die Ambrosien sehr stark aus und sind kaum auszurotten. Die auch als Traubenkraut bekannten Pflanzen sind vorwiegend in Nordamerika beheimatet. Es gibt etwa 40 bekannte Arten. Vor allem die hoch allergene Beifuß-Ambrosie gefährdet die menschliche Gesundheit und die Landwirtschaft. Seit einigen Jahren tritt die Pflanze auch in Deutschland vermehrt auf. Verschleppt wird sie hauptsächlich über importiertes, mit Ambrosiasamen verunreinigtes Vogelfutter (Sonnenblumenkerne).

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 04.07.2024