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An Altpapier-Tonne führt wohl kein Weg vorbei

An Altpapier-Tonne führt wohl kein Weg vorbei

Von: sdo

Die Müllgebühren im Landkreis Unterallgäu sinken ab 1. Januar: So kostet beispielsweise eine 80-Liter-Restmülltonne künftig 92,40 Euro statt bisher 104,40 Euro. Dies hat der Umweltausschuss des Unterallgäuer Kreistags in seiner Sitzung am Montag einstimmig beschlossen. Die Biomüll-Gebühren bleiben unverändert. Daneben stand die mögliche Einführung einer blauen Altpapier-Tonne des Landkreises im Mittelpunkt der Sitzung. Der Umweltausschuss beauftragte die Kreisverwaltung damit, alle notwendigen Schritte für deren Einführung vorzubereiten. Damit reagiert der Landkreis auf geplante bundesweite Gesetzesänderungen - obwohl es Landrat Hans-Joachim Weirather und den Kreisräten am liebsten wäre, das bewährte „Unterallgäuer System“ beizubehalten.

Bislang sammeln im Unterallgäu einerseits viele Vereine regelmäßig Altpapier, andererseits kann man es auch bei den Wertstoffhöfen im Landkreis abgeben. Im Memminger Raum stehen zudem jedoch bereits einzelne blaue Tonnen gewerblicher Anbieter. Eine für das kommende Jahr von der Bundesregierung geplante Neuordnung des „Kreislaufwirtschaftsgesetzes“ führt nun dazu, dass der Landkreis eine Ausbreitung der blauen Tonnen gewerblicher Anbieter im Unterallgäu nur noch dann verhindern kann, wenn er selbst ein so genanntes „Hol-System“ einführt. „Die Frage ist also nicht, ob nächstes Jahr die blauen Tonnen kommen, sondern ob der Landkreis sie aufstellt und alle davon profitieren oder ob private Anbieter sie aufstellen und nur diese davon profitieren“, so Landrat Weirather.

Der Leiter der Abfallwirtschaft am Landratsamt, Anton Bauer, erläuterte dem Umweltausschuss, warum der Landkreis keine Alternative zur Einführung einer eigenen blauen Tonne hat, wenn er die Einnahmen aus dem Altpapierverkauf zur Sicherung der Müllgebühren behalten möchte und die Vereine nicht um ihre Einnahmequelle gebracht werden sollen. „Wenn der Landkreis eine Altpapier-Tonne anbietet, dann gibt es keine Verlierer“, so Bauer.

Gleichzeitig hofft Bauer, dass durch eine blaue Tonne auch die erfasste Menge an Altpapier steigt: Mit 65 Kilogramm Altpapier je Einwohner und Jahr liege der Landkreis bislang deutlich unter dem bayerischen Schnitt von 83 Kilogramm und auch deutlich unter dem Schnitt vergleichbar ländlich strukturierter Landkreise.

So beauftragte der Umweltausschuss nun die Verwaltung, die europaweite Ausschreibung für die Altpapier-Tonnen, sowie die Sammel- und Sortierdienstleistungen vorzubereiten und dann zu reagieren, wenn das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz mit den vorgesehenen Änderungen in Kraft tritt. Frühestens im Herbst 2011 könnten die Altpapiertonnen dann im Unterallgäu eingeführt werden.

In den kommenden Wochen soll nun ein Gespräch mit Vereinsvertretern stattfinden, in dem gemeinsam ausgelotet werden soll, wie Vereine und Landkreis bei den Altpapiersammlungen auch in Zukunft zusammenarbeiten können.

 

Die Vorteile einer Altpapier-Tonne des Landkreises auf einen Blick:

  • Gute Altpapiererlöse ermöglichen günstige Müllgebühren.
  • Bürger haben die freie Wahl zwischen monatlicher Sammlung über (kostenlose) Altpapiertonne oder Unterstützung der Vereinssammlungen (niemand ist dazu verpflichtet, die Altpapier-Tonne zu nehmen).
  • Landkreis ist langfristig ein verlässlicher Partner für die Vereine und gibt auch künftig seine guten Altpapierkonditionen weiter.
  • Landkreis beauftragt private Entsorgungsunternehmer mit Sammlung, Sortierung und Transport.

 

Ausführliche Informationen rund um die Hintergründe zur Einführung der blauen Tonne findet man im Internet unter <link http: www.unterallgaeu.de altpapier>www.unterallgaeu.de/altpapier

 

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 04.11.2024