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Architekturwettbewerb für Erweiterung des Landratsamts startet

Architekturwettbewerb für Erweiterung des Landratsamts startet

Wie kann das Behördenareal des Landratsamts in der Bad Wörishofer Straße in Mindelheim am besten genutzt werden? Und wie könnte ein Erweiterungsbau aussehen, den die Behörde benötigt, weil ein Gutachten langfristig von einem deutlichen Mehrbedarf an Arbeitsplätzen ausgeht? Das soll ein Architekturwettbewerb zeigen. Die Rahmenbedingungen dafür hat der Bauausschuss des Unterallgäuer Kreistags jetzt festgelegt.

Thomas Burghard, Hochbauamtsleiter am Landratsamt, erläuterte, wie der Planungswettbewerb ablaufen soll. Bis 6. Juni können sich Architektur- und Planungsbüros beim Landratsamt für die Teilnahme bewerben. Aus den Bewerbungen werden anschließend 20 Büros ausgewählt beziehungsweise über ein Losverfahren ermittelt. Fünf Büros sind bereits gesetzt.

Die 25 teilnehmenden Büros haben dann bis November Zeit, ihre Wettbewerbsarbeiten mit Planunterlagen und Modell beim Landratsamt einzureichen. Im Dezember kürt das Preisgericht aus Kreistagsmitgliedern und Fachleuten schließlich die Gewinner. Vorgesehen ist, dass die Plätze eins bis drei sowie sogenannte Anerkennungen vergeben werden. Zur Prämierung steht eine Summe von insgesamt 125.000 Euro zur Verfügung - wofür aber im späteren Prozess die ersten grundsätzlichen Planungsphasen nicht mehr gesondert erarbeitet werden müssen.

Im Anschluss an den Wettbewerb findet ein Vergabeverfahren statt. Dabei wird die Wettbewerbsreihenfolge entsprechend gewichtet. Der Sieger-Entwurf wird also nicht automatisch umgesetzt, sondern es entscheidet sich erst danach, welche Pläne tatsächlich realisiert werden. Denn auch die Wirtschaftlichkeit des Bauprojekts und andere Faktoren spielen dabei eine Rolle.

„Der Landkreis bekommt auf diese Weise viele Lösungsvorschläge“, erläuterte Burghard den Hintergrund für den Wettbewerb. Mehrkosten fielen dadurch kaum an. Auch Landrat Alex Eder erwartet sich viele Ideen für die Weiterentwicklung des Landratsamts und sprach von einem „tollen Prozess“.

Grundlage für den Architekturwettbewerb ist ein Raumprogramm, das der Kreisausschuss bereits beschlossen hat. Dieses sieht vor, dass bis 2042 - gestaffelt in drei Bauabschnitten - 192 Büros mit 320 Arbeitsplätzen errichtet werden. Außerdem soll der Sitzungssaal vergrößert oder neugebaut werden, da aufgrund des Bevölkerungswachstums im Unterallgäu bei der nächsten Kommunalwahl 70 statt 60 Kreistagsmitglieder gewählt werden müssen. Vorgesehen ist, dass für den Erweiterungsbau das Nebengebäude in der Hallstattstraße abgerissen und die Fläche komplett überplant wird. Der erste Bauabschnitt soll bis 2027 erfolgen, die anderen Bauabschnitte 2035 und 2042 - vorausgesetzt, der Bedarf an Arbeitsplätzen tritt tatsächlich so ein wie prognostiziert.

Während ein neuer Erweiterungsbau für die Behörde geplant wird, wird der bestehende Erweiterungsbau aus dem Jahr 1986 saniert. In nichtöffentlicher Sitzung vergab der Bauausschuss einen Großteil der Arbeiten. Geplant ist, dass die 1200 Quadratmeter umfassende Fassadenfläche energetisch saniert wird. Vorgesehen sind ein Austausch der Fenster, eine vom Sonnenstand unabhängige, automatische Verschattung der Fenster und ein Wärmeverbundsystem auf dem Mauerwerk. Damit soll Energie gespart und der Wärmeschutz verbessert werden. Für die Arbeiten, die von Juni bis Oktober über die Bühne gehen sollen, sind 900.000 Euro im Haushaltsplan vorgesehen. Die energetische Sanierung wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert. Das Verwaltungsgebäude des Landratsamts besteht im Wesentlichen aus einem Mitte der 1960er-Jahre errichteten Hauptgebäude und dem späteren Erweiterungsbau.

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Dach des Atriumgebäudes wird energetisch saniert

Das Dach des Atriumgebäudes der Mindelheimer Berufsschule wird in diesem Jahr energetisch saniert. Der Bauausschuss vergab in nichtöffentlicher Sitzung die dafür erforderlichen Dachdeckerarbeiten in Höhe von rund 160.000 Euro. Wie Hochbauamtsleiter Thomas Burghard erläuterte, hat das Dach Feuchteschäden, weil immer wieder Wasser eingedrungen ist. Deshalb soll die Dachhaut und die Dämmung erneuert werden. Da durch die Maßnahme die Energieeffizienz des Gebäudes verbessert wird, gibt es dafür eine Förderung über ein Programm des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Der Fördersatz beträgt voraussichtlich 15 Prozent der förderfähigen Kosten.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 03.07.2024