Die Geburt eines Kindes führt bei vielen Frauen zu einem schwachen Beckenboden. Aber auch Männer können betroffen sein und unter Folgen wie Inkontinenz oder Rückenschmerzen leiden. Deshalb rät Susanne Schwärzler, Fachfrau für Präventions- und Rehabilitationssport, den Beckenboden zu trainieren – sowohl zur Verbeugung als auch zur Regeneration der Muskulatur. Im Rahmen der Vortragsreihe „Rund um die Familie“ sprach Schwärzler im Landratsamt Unterallgäu in Mindelheim über das Thema „Beckenboden und die Kraft von innen“. Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse.
Der Beckenboden ist die Muskelgruppe im unteren Becken. Ist diese erschlafft, kann es laut Schwärzler zu Impotenz, Prostata, Haltungsschwäche, Senkung der Organe oder Gelenks-, Bandscheiben- und Rückenbeschwerden kommen. „Der Beckenboden ist immer noch ein Tabuthema“, sagte die Heilpraktikerin. „Dabei ist er die Grundlage für eine gesunde Haltung. Der Beckenboden ist das Kraftwerk des Menschen.“ Die Beckenbodenmuskulatur sei sowohl für die innere Haltung, also die Lage der Organe, als auch für die äußere Haltung, die Körperstatik, zuständig. Viele Menschen litten unter den Folgen eines schwachen Beckenbodens und wüssten nicht, worauf diese zurückzuführen sind. Wenig bekannt sei zum Beispiel, dass auch Männer Probleme mit dem Beckenboden haben können.
In ihrem Vortrag ging die Referentin auf die Anatomie des Beckenbodens ein und gab praktische Tipps, wie man die Muskulatur gezielt trainieren und stärken kann. Gekräftigt werde der Beckenboden zum Beispiel, indem man ihn regelmäßig anspannt. Dazu hat Schwärzler ein spezielles Sprachtraining entwickelt. Die menschliche Sprache wirke sich auf den Anspannungszustand des Beckenbodens aus und könne vor allem nach einer Geburt oder Operation helfen, die Muskultur wieder stark zu machen, so die Expertin.
Der Vortrag von Susanne Schwärzler fand im Rahmen der Reihe „Rund um die Familie“ statt, die jeweils im Frühjahr und im Herbst verschiedene Themen beleuchtet. Veranstalter sind die Schwangerenberatungsstelle am Unterallgäuer Landratsamt, das Kreisjugendamt und die katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg.