Trotz eines schweren Schicksals haben Marianne Sailer und ihr Mann Siegfried eine positive Lebenseinstellung behalten - das beeindruckte Landrat Hans-Joachim Weirather. „Wir jammern viel zu oft über Kleinigkeiten“, stellte er fest, als er im Namen der Staatsministerin Emilia Müller die Pflegemedaille an Marianne Sailer aushändigte.

Seit bald 20 Jahren muss das Ehepaar Sailer aus Niederrieden Tag für Tag schwierige Situationen meistern. Siegfried Sailer ist querschnittsgelähmt und auf den Rollstuhl sowie auf die Unterstützung seiner Frau Marianne angewiesen. „Am Anfang hatte ich Bedenken, ob ich das alles schaffe“, sagt Marianne Sailer. Doch dank Hilfsmitteln -  zum Beispiel einer Treppensteighilfe - meistert sie bislang die Pflege ihres Mannes ohne fremde Hilfe. Für ihre aufopferungsvolle Leistung erhielt sie nun die Pflegemedaille.

Landrat Weirather betonte: „Diese Urkunde hat einen besonderen Stellenwert. Sie wird nicht allzu oft verliehen.“ Ohne Menschen wie Marianne Sailer würde unsere Gesellschaft nicht funktionieren, sagte er. „Ich hoffe, dieses Beispiel gibt Menschen in ähnlichen Situationen Mut und Zuversicht.“

Besonders wichtig sei: Marianne Sailer ermöglicht ihrem Mann, am sozialen Leben teilzuhaben. Das bestätigte auch Michael Büchler, Bürgermeister von Niederrieden: „Es ist schön, dass ihr überall dabei seid, egal ob beim Dorffest oder bei der Bürgerversammlung.“ Denn der Aufwand um das zu ermöglichen, geschehe im Verborgenen. Doch aus dem Dorfleben seien die Beiden nicht wegzudenken.