Die Baubranche ist stark ausgelastet, bei Baumaterialien gibt es Engpässe und Unsicherheiten bei den Kosten: Diese Situation wirkt sich auch aufs Landratsamt Unterallgäu aus. Weil die für heuer vorgesehene Aufstockung der Behörde aktuell um mehr als eine Million Euro teurer werden würde als geplant, hat der Bauausschuss die Maßnahme aufs kommende Jahr verschoben.
„Wir müssen mit unseren Haushaltsmitteln sorgsam umgehen“, sagt Landrat Alex Eder. Als die Bauarbeiten für die Aufstockung Ende März ausgeschrieben wurden, habe aufgrund des Ukraine-Kriegs eine extreme Unsicherheit geherrscht und es seien nur wenige, unwirtschaftliche und zum Teil auch gar keine Angebote für die Arbeiten eingegangen. „Ich hoffe, dass wir bei einer erneuten Ausschreibung ein breiteres Angebotsspektrum erhalten und wirtschaftlicher bauen können.“
Ursprünglich war geplant, die Aufstockung in diesem Jahr in Angriff zu nehmen. Nun sollen die Arbeiten im Spätsommer oder Herbst neu ausgeschrieben werden und der Baubeginn verschiebt sich voraussichtlich auf Frühjahr oder Sommer 2023. Für die Aufstockung, die der Bauausschuss im Oktober 2021 beschlossen hat, sind insgesamt 3,4 Millionen Euro eingeplant. Der Betrag setzt sich zusammen aus 3,1 Millionen Euro für die Maßnahme und einer Summe von zusätzlichen zehn Prozent für Baupreissteigerungen und als Sicherheitszuschlag.
Hätte man an den ursprünglichen Plänen festgehalten und mit der Aufstockung begonnen, hätten sich die Kosten voraussichtlich auf 4,5 Millionen Euro gesteigert. Die Gewerke, für die noch keine Angebote eingegangen sind, hätte man ohnehin neu ausschreiben müssen.
Aufgestockt werden soll das Hauptgebäude des Landratsamts in der Bad Wörishofer Straße 33 in Mindelheim. Dieses soll um bis zu 48 Arbeitsplätze erweitert werden, damit ausgelagerte Fachbereiche wieder zurück in die Zentrale ziehen können.