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Bachmuscheltag: Fische, Krebse und Muscheln hautnah erlebt

Bachmuscheltag: Fische, Krebse und Muscheln hautnah erlebt

Von: Unterallgäuer Bachmuschelbetreuer

Viel zu sehen gab es beim diesjährigen Unterallgäuer Bachmuscheltag in Erkheim. Foto: Beppo Haller

Knapp 200 Besucherinnen und Besucher kamen zum diesjährigen Unterallgäuer Bachmuscheltag nach Erkheim. Mit Schauaquarien, einer Muschelausstellung, Informationstafeln und Exponaten von Biber und Bisam brachten die Bachmuschelbetreuer aus dem Unterallgäu die Schutzwürdigkeit dieser unscheinbaren Muschelart ins Bewusstsein der Menschen zurück.

Beppo Haller erinnerte als Sprecher der Arbeits- und Vorbereitungsgruppe des Infotages an die Entstehung der Bachmuschelfreunde und des ehrenamtlichen Netzwerkes zum Erhalt der Bachmuschelvorkommen. Schirmherr Landrat Alex Eder betonte die enorme Wichtigkeit des Einsatzes der Bachmuschelbetreuer. Robert Sturm stellte (als Vertreter der Bürgermeister mit einem Bachmuschelgewässer) die gemeindlichen Anstrengungen im Rahmen des Ankaufs von Uferrandstreifen und Bepflanzungsmaßnahmen heraus. Der Präsident des Fischereiverbands Schwaben, Hans-Joachim Weirather, dankte den Veranstaltern für ihren Einsatz und hob die Rolle der Fischer und ihren Beitrag als Natur- und Artenschützer hervor. Fabienne Finkenzeller stellte ihre Arbeit als Biodiversitätsbeauftragte des Landkreises Unterallgäu und als Koordinatorin der Bachmuschelbetreuer vor. 

Der Fachberater für das Fischereiwesen beim Bezirk Schwaben und Leiter des Fischereihofes Salgen, Dr. Oliver Born, zog mit seinem Vortrag „Kleine Gewässer – Uferrandstreifen und Fische, Muscheln, Krebse im Bach“ die Zuhörer in seinen Bann. Er zeigte Probleme und Defizite in den Schlüsselhabitaten auf, wies auf das Kieslückensystem als Voraussetzung für das Überleben von Fischen und Muscheln hin und zeigte Lösungsmöglichkeiten auf, indem Uferrandstreifen berücksichtigt und Ufer aktiv bepflanzt würden. Die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Gewässer werden laut Born in den nächsten Jahren im Rahmen eines Forschungsprojekts des Bezirk Schwaben näher untersucht.

Im weiteren Programm konnten sich die Besucherinnen und Besucher am Stand des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) informieren, sich das Brutboxenprojekt der Schwäbischen Fischerjugend erklären lassen oder an den Schauaquarien des Fischereivereins Ottobeuren die heimischen Fisch- und Muschelarten näher kennenlernen, aber auch Prachtexemplare von Edelkrebsen hautnah bewundern. 

Eine geführte Exkursion an den „Falchengraben“, ein Bachmuschelgewässer aus Erkheim, vervollständigte den Bachmuscheltag 2021.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 08.07.2024