Der Landkreis Unterallgäu steckt jedes Jahr viel Geld in den Hoch- und Tiefbau - auch heuer sieht der aktuelle Haushaltsplan wieder große Investitionen vor. Insgesamt wurden unter Landrat Hans-Joachim Weirather bislang Schulprojekte mit Gesamtkosten in Höhe von rund 97 Millionen Euro in Angriff genommen. Für die großen Straßenbaumaßnahmen, die seither angepackt wurden, sind 43 Millionen Euro angesetzt. Diese Zahlen haben das Hoch- und Tiefbauamt am Landratsamt jetzt zusammengestellt.

Besonders erfreulich ist laut Weirather, dass die für die Projekte veranschlagten Kosten im Schnitt ziemlich genau eingehalten werden konnten. „Es ist sehr anspruchsvoll, bei Baukosten eine Punktlandung hinzubekommen. Trotzdem haben wir dies häufig geschafft.“ Der nun erstellten Statistik zufolge wurden die bislang abgerechneten Straßenprojekte mit einer Kostenerhöhung von rund einem Prozent nur minimal teurer als gedacht. Für die Schulprojekte waren Kosten in Höhe von 92,61 Millionen Euro geplant. Die tatsächlichen Kosten liegen nach derzeitigem Stand bei 97,28 Millionen Euro. Das entspricht Mehrkosten von fünf Prozent.

„Das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass die Kosten oft Jahre vor der Fertigstellung des Projekts kalkuliert und etwaige Preissteigerungen nicht berücksichtigt werden“, erläutert Weirather. „So sind die durchschnittlichen Baupreise in Deutschland nach den offiziellen Baupreisspiegeln in den letzten fünf Jahren um zehn Prozent gestiegen.“ Darüber hinaus gebe es bei der Kostenberechnung weitere „Unwägbarkeiten“, erklärt der Landrat. Zum Beispiel dürften keine Reserven für Unvorhergesehenes eingeplant werden. „Beim Bauen im Bestand wie bei den aktuell laufenden Generalsanierungen unserer weiterführenden Schulen kann es aber immer zu Überraschungen kommen.“ Nicht genau vorhersehbar seien ferner auch die Ausschreibungsergebnisse von Bauleistungen, da hier die aktuelle Auftragslage eine große Rolle spiele.

Bedeutende Straßenbauprojekte in den vergangenen Jahren waren unter anderem der Bau der Illerbrücke in Illerbeuren sowie der Ausbau der Wolfertschwender Steige und der Ortsdurchfahrten in Ottobeuren und Dorschhausen. Außerdem wurde der Bahnübergang in der Bad Wörishofer Straße in Mindelheim durch eine Unterführung ersetzt und in Memmingerberg entstand eine Entlastungsstraße. Die Maßnahmen an Schulen reichen von Erweiterungsbauten an den Schulzentren Ottobeuren und Babenhausen bis zum Neubau der Technikerschule in Mindelheim. Landrat Weirather ist seit 2006 im Amt.