Die rettungsdienstliche Versorgung in Mindelheim, Bad Wörishofen und Umgebung wird verbessert. Nahe der Autobahnauffahrt Türkheim/Bad Wörishofen soll ein zusätzlicher Rettungswagen stationiert werden, der täglich 19 Stunden erreichbar ist. Das hat der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Donau-Iller (ZRF) jetzt beschlossen. Landrat Alex Eder, stellvertretender Vorsitzender des ZRF, ist erleichtert: „Das ist ein großer Erfolg für die Versorgungssituation der Bevölkerung im östlichen Landkreis.“
Derzeit fahren zwei Rettungswagen im rettungsdienstlichen Versorgungsbereich Mindelheim: Der Wagen am Standort Mindelheim ist rund um die Uhr erreichbar, der Wagen in Bad Wörishofen ist untertags von 6 bis 22 Uhr einsatzbereit. Schon lange wurde besonders für den Bereich Bad Wörishofen diskutiert, ob die Einsatzzeiten noch ausreichen. Einige politische Mandatsträger, allen voran der frühere Bürgermeister und jetzige Staatsminister für Gesundheit und Pflege Klaus Holetschek und der Landtagsabgeordnete Bernhard Pohl, hatten sich deshalb für eine Ausweitung der Einsatzstunden eingesetzt.
In Bayern muss bei mindestens 80 Prozent der Einsätze die Fahrzeit des Rettungswagens unter zwölf Minuten liegen. Eine Auswertung für das Jahr 2022 hatte jedoch ergeben, dass dies aufgrund gestiegener Einsatzzahlen nur noch in 77,3 Prozent der Einsätze der Fall war. Der ZRF hatte deshalb die Erarbeitung von Lösungsansätzen beauftragt. Dabei zeigte sich: Ein zusätzlicher Standort für einen dritten Rettungswagen könnte die Defizite beheben und gleichzeitig viele weitere Vorteile bringen. Als idealer Standort wurde der Bereich der Autobahnanschlussstelle Bad Wörishofen/Türkheim identifiziert. „Mit täglich 18 Dienststunden könnte sich so die Erreichbarkeit nachts abdecken lassen und untertags stünde zu den Spitzenzeiten damit ein dringend benötigter dritter Rettungswagen zur Verfügung“, erklärt Eder.
Der ZRF hat nun beschlossen, den zusätzlichen Rettungsdienst-Stellplatz einzurichten und dessen Errichtung und Betrieb auszuschreiben. Die Zustimmung der Sozialversicherungsträger liegt bereits vor, zum Jahresende 2023 könnte der dann gefundene Anbieter mit der Fahrzeugbeschaffung und dem Bau des Stützpunkts beginnen, um möglichst schnell einsatzbereit zu sein. „Jetzt hoffe ich nur noch, dass es nach dem Bau der Station gelingen wird, auch das Personal für den Betrieb zu finden“, sagt Landrat Eder.
Staatsminister Klaus Holetschek hatte zuletzt zur Thematik ein Gespräch beim Innenstaatssekretär Sandro Kirchner initiiert und freut sich besonders auch als Altbürgermeister von Bad Wörishofen: „Für die Menschen in der Region ist es eine gute Botschaft, dass wir die rettungsdienstliche Versorgung mit einem zusätzlichen Rettungswagen nachhaltig verbessern können. Beim Austausch mit Staatssekretär Kirchner werden wir die Gelegenheit nutzen, um den zusätzlichen Standort nochmals abzusichern - und können dann auch über weitere Themen sprechen.“
Der Abgeordnete Bernhard Pohl betont: „Ich freue mich zusammen mit den über 4.000 Petenten aus Bad Wörishofen und Umgebung, dass unsere jahrelangen gemeinsamen Bemühungen jetzt erfolgreich waren. Die Untersuchung hat unsere Vermutung bestätigt: Die rettungsdienstliche Versorgung muss verbessert werden.“
Der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Donau-Iller (ZRF) ist ein kommunaler Zusammenschluss, um die Aufgaben zur Organisation des Rettungsdienstes und der Feuerwehralarmierung gemeinsam zu bewältigen. Er legt die Struktur der rettungsdienstlichen Einrichtungen fest und hält zur Alarmierung eine Integrierte Leitstelle vor. Den Vorsitz im ZRF hat Günzburgs Landrat Dr. Hans Reichhart, der Unterallgäuer Landrat Alex Eder ist sein Stellvertreter.