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Bienen fliegen auf Blumenwiesen

Bienen fliegen auf Blumenwiesen

Von: PS

Donat Waltenberger (links), Kreisvorsitzender der Unterallgäuer Imker, kontrolliert den Bienenstock in der Blumenwiese vor dem Landratsamt. Markus Orf, Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege, schaut ihm dabei über die Schulter.

Gelb, blau, pink, lila und weiß: Eine bunt blühende Blumenwiese ist nicht nur ein Augenschmaus für den Menschen, sondern auch ein Schlaraffenland für Bienen. Denn im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Grünflächen finden die Tierchen hier reichlich Nahrung. Um noch stärker auf diesen Zusammenhang aufmerksam zu machen, haben Landrat Hans-Joachim Weirather und Donat Waltenberger, Kreisvorsitzender der Unterallgäuer Imker, in der Blumenwiese vor dem Landratsamt einen Bienenstock aufgestellt. Angst vor den Tieren braucht man laut Waltenberger in der Regel nicht zu haben. „Es handelt sich um die sehr sanftmütige Rasse ,Carnica‘.“

Das mangelnde Nahrungsangebot für Bienen sei neben der Gefahr durch die Varroamilbe eine der größten Sorgen der Imker, so Waltenberger. Durch die Zunahme an blütenarmen Kulturen würden die Tiere, die als Hauptbestäuber vieler Pflanzen eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen, immer weniger Nahrung finden. Besonders schlimm sei es, wenn es wie in diesem Frühjahr lange kalt bleibt und die Pflanzen erst spät zu blühen beginnen. In diesem Fall müssten die Imker mit Zucker und Honig zufüttern.

Im Gegensatz zu einem einfachen Grünstreifen ist eine artenreiche Blumenwiese für Bienen wie ein reich gedeckter Tisch. So wachsen und blühen auf der rund 250 Quadratmeter großen Fläche vor dem Landratsamt mehr als 50 verschiedene Pflanzen, wie Markus Orf, Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege sagt – vom Wiesensalbei, der Moschus-Malve und der Königskerze bis hin zur Färberkamille. Die Blumenwiese ist Teil der Aktion „Unser Landkreis blüht auf“, mit der ein Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt geleistet und die Bevölkerung für das Thema sensibilisiert werden soll.

In dem nun in der Wiese platzierten Bienenstock leben rund 30.000 Tiere. Waltenberger hat eines seiner Völker über die Sommermonate zur Verfügung gestellt. Er kommt regelmäßig zur Kontrolle und wird auch versuchen, etwas Honig aus den Waben zu gewinnen.

 

Fakten rund ums Thema

  • Imker und Bienen: Der Kreisverband der Unterallgäuer Imker besteht aus rund 500 Imkern mit mehr als 4000 Bienenvölkern.
  • Honig: Ein durchschnittlich großes Bienenvolk benötigt pro Jahr rund 25 Kilogramm Pollen und hat einen Eigenbedarf von etwa 40 Kilogramm Honig. Was darüber hinaus an Honig in den Waben vorhanden ist, kann der Imker entnehmen. In guten Jahren gewinnt ein Imker pro Bienenvolk 20 bis 30 Kilogramm Honig.
  • Pflege: Für die Imker ist der Honig laut Donat Waltenberger eine Entschädigung für Unkosten, Pflege und Schutz gegen die Varroamilbe das ganze Jahr über. „Ohne diese Arbeit des Imkers würde heute kein Bienenvolk überleben.“
Inhalt zuletzt aktualisiert am: 04.10.2024