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Check Dein Haus: Heizungstausch und Sonnenenergie im Fokus

Check Dein Haus: Heizungstausch und Sonnenenergie im Fokus

Das Bild zeigt Energieberater Peter Andreas-Tschiesche und Christoph Markert aus Wolfertschwenden im Heizungskeller. Die Beiden betrachten das Digitaldisplay einer Heizung

Ein Erfolg war auch in diesem Jahr wieder die Beratungsaktion „Check Dein Haus“. 147 Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer nutzten das Angebot einer kostenlosen, unabhängigen Beratung. „Check Dein Haus“ ist ein mehrjähriges Projekt der Fachstelle für Klimaschutz am Landratsamt Unterallgäu in Zusammenarbeit mit dem Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!) und der Verbraucherzentrale Bayern. Die Aktion fand heuer zum dritten Mal im Unterallgäu statt. Das Beratungsgebiet umfasste dieses Jahr die Verwaltungsgemeinschaften Illerwinkel, Bad Grönenbach, Ottobeuren und die Gemeinde Buxheim. Die Expertinnen und Experten von eza! und der Verbraucherzentrale gaben Hausbesitzern wieder Tipps, wie sie den Energieverbrauch senken und gleichzeitig den Wohnkomfort steigern können. „Wir freuen uns, dass das Beratungsangebot gut angenommen wird und hoffen, dass die Hausbesitzer viele wertvolle Impulse mitnehmen konnten und schon bald die ersten Maßnahmen umsetzen“, sagt Klimaschutzmanagerin Sandra ten Bulte.

Der Informationsbedarf ist nach wie vor sehr groß, insbesondere beim Thema Heizungstausch, so das Fazit der diesjährigen Aktion. „Häufig ist der Wunsch da, beim Heizen von Gas oder Öl auf erneuerbare Energie umzustellen“, erläutert Steffen Knoll, der bei eza! für den Bereich Energieberatung zuständig ist. „Aber die Leute fragen sich, wie das bei ihrer Immobilie klappen kann.“

In vielen Fällen, so Knoll, sei der Wechsel zur Wärmepumpe als äußerst effizientes und klimafreundliches Heizsystem eine sinnvolle Lösung – auch wenn die Gebäudehülle noch nicht komplett wärmegedämmt und keine Flächenheizung vorhanden ist. „Oftmals kann man schon mit vergleichsweise geringem Aufwand, wie beispielsweise durch das Dämmen der obersten Geschossdecke, das Haus wärmepumpentauglich und damit fit für die Zukunft machen“, betont Knoll. Dabei sei der Zeitpunkt für den Wechsel gerade günstig, fügt der Fachmann hinzu. Denn die Preise für Wärmepumpen seien gefallen und die Förderung gleichzeitig sehr hoch. Bis zu 70 Prozent der Kosten übernehme der Staat bei der Umstellung von Öl oder Gas auf eine Wärmepumpe. „In vielen Fällen sind es immerhin 55 Prozent“, so Knoll.

Neben dem Heizungstausch drehten sich viele Fragen der Beratungskunden auch um das Thema Photovoltaik. Selbst Solarstrom zu produzieren und möglichst viel davon im eigenen Haushalt zu nutzen, stößt auf Interesse, stellten die Energieberater bei ihren Einsätzen in den Unterallgäuer Gemeinden fest. „Tatsächlich lohnt sich das in den allermeisten Fällen“, so Knoll. Die Fachleute empfehlen in diesem Zusammenhang, lieber etwas mehr Photovoltaikmodule auf dem Dach zu installieren, da in Zukunft vielleicht größere Stromverbraucher, wie die Wärmepumpe oder das Elektroauto, dazu kommen könnten – zumal die Modulpreise recht niedrig seien. Gefallen seien auch die Preise für Batteriespeicher, was die ehemals doch recht langen Amortisationszeiten für eine solche Investition verkürze.

Die Energieberater wiesen in den Gesprächen auch immer wieder darauf hin, wie wichtig eine gut gedämmte Gebäudehülle ist. „Das ist das A und O eines wirklich nachhaltigen, zukunftsorientierten Gebäudekonzepts“, betont Knoll. Angesichts der Kosten scheuen aber Hausbesitzer mitunter vor einer Komplettsanierung inklusive Dämmung von Dach und Fassade sowie dem Austausch der alten Fenster zurück. „Man kann auch in Einzelschritten zu einem guten Endergebnis kommen“, sagt Knoll. In diesem Fall empfehle er dringend, von einem dafür qualifizierten Fachmann vorab einen sogenannten individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellen zu lassen. Knoll: „So werden die Maßnahmen sinnvoll aufeinander abgestimmt und Fehler werden vermieden. Liegt ein individueller Sanierungsfahrplan vor, gibt es auch eine höhere Förderung für Maßnahmen an der Gebäudehülle.“

Da das Beratungsangebot auch 2024 wieder gut angenommen wurde, soll die Aktion „Check Dein Haus“ 2025 in weiteren Unterallgäuer Gemeinden fortgesetzt werden.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 01.07.2024