Ob als Chorleiterin, im Frauenbund, im Sport oder in der Kirche: Auf verschiedene Weise verdient gemacht haben sich die vier Unterallgäuer, denen Landrat Hans-Joachim Weirather nun das Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten ausgehändigt hat. Der Landrat überreichte die Auszeichnung für besonderes ehrenamtliches Engagement an Christel Holdenried aus Reichau, Anna Greif aus Illerbeuren, Hartmut Eichner aus Mindelheim und Georg Hummel aus Niederrieden und dankte für den selbstlosen Einsatz. Zu der Auszeichnung gratulierten auch Staatssekretär Franz Josef Pschierer und die Bürgermeister der Gemeinden.

Christel Holdenried habe die Unterallgäuer mit ihrer Leidenschaft, der Musik, begeistert, sagte Weirather. Holdenried gründete 1982 die Günztaler Chorgemeinschaft in Markt Rettenbach und ist seitdem deren Vorsitzende. „Die Chorgemeinschaft ist aus dem gesellschaftlichen Leben Markt Rettenbachs nicht mehr wegzudenken“, sagte Weirather. „Sie feilen gekonnt an den Stimmen und immer wieder glänzen ihre Schützlinge mit tollen Auftritten.“ In Markt Rettenbach werde auf hohem Niveau gesungen - der beste Beweis dafür seien nicht nur die internationalen Auftritte des Chors in Frankreich, Italien, Kanada oder den USA. Daneben leitet Holdenried unter anderem einen Kinderchor in Reichau und ist Fachreferentin für Kinder und Jugendliche im Präsidium des Chorverbands Bayerisch-Schwaben Marktoberdorf. Dort habe sie das schwabenweite Schulungskonzept „Kindgerechtes Singen in Kindergärten“ entwickelt und mit umgesetzt, so Weirather.

Auch Anna Greif aus Illerbeuren habe vor langer Zeit damit begonnen, sich für andere einzusetzen - ob im Elternbeirat in Kindergarten und Schule oder im Katholischen Frauenbund Illerbeuren. Sie war Vorsitzende des Frauenbunds und habe mit zahlreichen Veranstaltungen, Vorträgen oder Ausflügen einen wichtigen Beitrag zur Begegnung der Frauen im Ort geleistet, sagte Weirather. Daneben sei ihr als Gemeinderätin und dritte Bürgermeisterin auch die Verbesserung der Wohn- und Lebensbedingungen ein Anliegen gewesen. Ferner setzte sich Anna Greif im Ausschuss der Dorfhelferinnenstation Legau für die Unterstützung von Familien ein oder wirkt in der Illerbeurer Kirchenverwaltung mit. Herz gezeigt hat Anna Greif laut Weirather auch, als Anfang der 1990er Jahre 22 vietnamesische Flüchtlinge nach Illerbeuren kamen. „Sie haben sich dieser Menschen in selbstloser Weise angenommen.“

Auch die Liste der Aufgaben, die Hartmut Eichner aus Mindelheim wahrgenommen habe, sei lang, betonte der Landrat. Die Leidenschaft von Eichner sei der Turnsport. So habe er beim TSV Mindelheim, beim Turnuntergau II Unterallgäu und beim Turngau Allgäu verschiedene Ehrenämter bekleidet. „Generationen von Kindern und Jugendliche gingen durch ihre Schule und fanden dank ihres großartigen Könnens Freude an diesem Sport und bekamen viel fürs Leben mit.“ Darüber hinaus war Eichner an vielen Turnfesten, Wettkämpfen, Faschingsbällen oder Altpapiersammlungen maßgeblich beteiligt, war Mitbegründer der Mindelheimer Fahnenschwinger, Mitglied im Jugendhilfeausschuss und im Sportbeirat Unterallgäu sowie Organisator beim „Spiel ohne Grenzen“, das Mindelheim mit den Partnerstädten veranstaltet.

Georg Hummel aus Niederrieden ist bei den Fußballern, im Männerchor und in der Pfarrei eine „wichtige Stütze“, hob Weirather hervor. Beim FC Niederrieden war und ist Hummel verschiedentlich engagiert - er war zunächst Kassier, dann Vorsitzender und jetzt Kassenprüfer. In der Zeit als Vorsitzender habe er die Entwicklung des Vereins wesentlich beeinflusst. „Die Gründung neuer Abteilungen wie Tischtennis, Badminton, Volleyball oder die Gymnastikabteilung seien hier nur beispielhaft genannt.“ Daneben habe sich Hummel auch bei Festen und baulichen Maßnahmen wie der Renovierung des Sportheims eingesetzt. Ferner ist er Leiter des Männerchors, übernimmt die Buchführung des Dorfladens und arbeitet als Kirchenpfleger. So habe Hummel zum Beispiel auch die Renovierung der Niederrieder Pfarrkirche begleitet und gezeigt, dass auf ihn immer Verlass sei, so der Landrat.