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Depression - eine tödliche Krankheit

Depression - eine tödliche Krankheit

Von: Pressestelle / Gesundheitsamt

Vier bis acht Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland leiden an einer Depression. Das ist mindestens ein Kind je Schulklasse. Suizid ist nach Verkehrsunfällen die zweithäufigste Todesursache bei Jugendlichen - Fakten rund um Depressionen bei Kindern und Jugendlichen erfuhren die zahlreich erschienenen Zuhörer bei dem zweiten Vortrag der Reihe „Rund um die Familie“ im Landratsamt Unterallgäu. Referentin war Dr. Michaela Barthlen-Weis, Ärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Kaufbeuren.

Laut Barthlen-Weis gibt es viele Risikofaktoren, die eine Depression bei Kindern und Jugendlichen auslösen können, vom Tod einer Bezugsperson über die Trennung der Eltern bis hin zu neurobiologischen und genetischen Ursachen. Doch eine Depression sei bei Kindern und Jugendlichen oft schwer zu erkennen, weil die Symptome leicht als entwicklungsspezifische Eigenheiten verkannt werden. Zudem habe Depression sehr unterschiedliche Erscheinungsbilder und äußere sich je nach Alter anders.

Barthlen-Weis riet, dann genau hinzusehen, wenn sich das Verhalten eines Kinders längerfristig ändert, insbesondere wenn das Kind antriebslos und lustlos ist, schnell ermüdet, oft traurig ist und sich sozial zurückzieht. „Selbstmorddrohungen darf man auf keinen Fall ignorieren“, warnte sie. Zudem stellte die Referentin verschiedene Behandlungsansätze vor. Medikamente sollten dabei immer mit einer Therapie einhergehen.

Als Schutzfaktoren nannte Barthlen-Weis allen voran stabile Beziehungen innerhalb der Familie und stabile soziale Strukturen.

Die Vortragsreihe „Rund um die Familie“ organisieren die staatlich anerkannte Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen am Unterallgäuer Gesundheitsamt, das Kreisjugendamt Unterallgäu und der Sozialpädagogische Fachdienst Unterallgäu der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 15.10.2024