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"Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht"

"Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht"

Von: Abfallwirtschaft/Pressestelle

Jeder Unterallgäuer produziert im Jahr durchschnittlich 429 Kilogramm Abfall. Der Großteil davon wird recycelt. Es bleiben aber trotzdem noch 150 Kilo übrig, die in der Müllverbrennungsanlage oder auf einer Deponie landen. Deshalb sagt Edgar Putz, Leiter der Kommunalen Abfallwirtschaft des Landkreises: „Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht.“ Im Rahmen der europäischen Woche der Abfallvermeidung von 21. bis 29. November erläutert Putz, was mit dem Abfall aus den Unterallgäuer Haushalten geschieht und wie man Müll vermeiden kann.

Herr Putz, jeder Landkreisbürger produziert im Schnitt 429 Kilogramm Abfall. Was zählt eigentlich alles zum Abfall?

Edgar Putz: Zum Abfall zählen nicht nur Restmüll, sondern auch Bioabfälle und Wertstoffe wie Altglas, Altpapier, Verpackungen, Gartenabfälle oder Elektronikschrott. Pro Jahr fallen im Unterallgäu 58.712 Tonnen Abfall an. Das sind 2350 Lastzüge voll - oder eben 429 Kilo pro Einwohner.

Das klingt viel. Fällt im Unterallgäu besonders viel Müll an?

Putz: Nein, im Gegenteil. Die Unterallgäuer produzieren weniger Müll als der bayern- und bundesweite Durchschnitt. In Bayern lag das Abfallaufkommen im Jahr 2013 bei 473 Kilo pro Einwohner. Bundesweit waren es sogar 617 Kilo. Damit ist das Abfallaufkommen in Deutschland überdurchschnittlich hoch. In der Europäischen Union entstanden 2013 durchschnittlich nur 481 Kilogramm Abfall pro Kopf.

Was geschieht mit dem Abfall aus den Unterallgäuer Haushalten?

Putz: Rund 65 Prozent der im Kreisgebiet anfallenden Abfälle werden durch Kompostierung oder Recycling im Stoffkreislauf gehalten. Dies entspricht 279 Kilo pro Kopf. Die restlichen 150 Kilo werden vorwiegend thermisch behandelt oder deponiert. Das sind immerhin noch 821 voll beladende Lastzüge.

Was kann man dagegen tun?

Putz: Wer sich bewusst mit dem Thema auseinandersetzt, unnötige Abfälle vermeidet und Wertstoffe ordnungsgemäß entsorgt, schont die Umwelt und geht mit knappen Ressourcen verantwortlich um. Zur Abfallvermeidung kann jeder einen Beitrag leisten. Denn der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht. Oft ist dies mit ganz einfachen Mitteln möglich. Bereits durch einen bewussten Einkauf, zum Beispiel durch Verzicht auf abgepackte Wurst oder durch die Verwendung eines Korbs oder einer Baumwolltasche statt Plastiktüten, vermeidet man Abfälle. Dies tut auch, wer Gegenstände, die zum Wegwerfen zu schade sind, über Tauschplattformen in Zeitungen oder über die Suche-Biete-Börse an den Unterallgäuer Wertstoffhöfen weitervermittelt. Eine gute Gelegenheit dafür sind auch Schenktage, wie jüngst vom Mindeltaler Tauschring in Mindelheimer Forum veranstaltet.

Wie sieht es mit der Mülltrennung aus?

Putz: Abfalltrennung und Recycling sind wichtig für die Schließung von Stoffkreisläufen. Wertstoffe, die aus Gedankenlosigkeit oder Bequemlichkeit über die Restmülltonne entsorgt werden, sind dem Stoffkreislauf dauerhaft entzogen, stehen also nicht mehr für eine erneute Verwendung zur Verfügung. Die Rohstoffe müssen auf Kosten der Umwelt unter hohem Energieaufwand neu gewonnen werden. Ein gutes Beispiel für die Bedeutung von Recycling ist Aluminium: wird dieses recycelt statt neugewonnen, kann rund 95 Prozent Energie eingespart werden.

Viele weitere Informationen sind im Internet unter <link http: www.unterallgaeu.de abfall>www.unterallgaeu.de/abfall zu finden.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 10.10.2024