Ganz selbstverständlich spricht man heute vom Landkreis Unterallgäu. Dass es einmal anders war, wissen viele Jüngere nicht mehr. Dabei ist der Landkreis Unterallgäu gerade einmal 40 Jahre alt: Am 1. Juli 1972 entstand er im Zuge einer bayernweiten Landkreisreform aus den Altlandkreisen Mindelheim und Memmingen und Teilen der damaligen Landkreise Illertissen, Krumbach und Kaufbeuren. Für den Landkreis Unterallgäu ist dieser runde Geburtstag ein richtiger Grund zum Feiern, wie Landrat Hans-Joachim Weirather betont. So sind das ganze Jahr über Veranstaltungen geplant.
„Wir wollen den 40. Geburtstag des Landkreises gemeinsam mit den Bürgern feiern“, sagt der Landrat. „Deshalb haben wir ein Veranstaltungsprogramm zusammengestellt, das auch alteingesessenen Unterallgäuern interessante Blickwinkel auf ihre Heimat ermöglicht.“ Seit Monaten laufen die Vorbereitungen dafür: Das heimatgeschichtliche und naturkundliche Angebot zum Landkreis-Jubiläum reicht von einer speziellen Wallfahrt zu Kirchen in den drei Altlandkreisen bis hin zu einer Wanderung auf dem Kohlberg, der lange als geistige Trennlinie zwischen den ehemaligen Landkreisen Memmingen und Mindelheim galt.
„In den meisten Bereichen sind die Altlandkreise inzwischen fest zusammengewachsen“, sagt Weirather. „Wir sind in den vergangenen 40 Jahren ein Landkreis geworden, aber dennoch haben sich alle Regionen ihre ganz eigene Identität erhalten. Diese Vielfalt zeichnet unser Unterallgäu auch aus - egal ob in gesellschaftlicher, kultureller oder landschaftlicher Hinsicht. Wir können wirklich stolz auf unsere Heimat sein.“
1972 entstand mit dem Unterallgäu ein Landkreis mit einer Größe von rund 1230 Quadratkilometern: Von Haselbach im Norden und Legau im Süden liegen 54 Kilometer und zwischen Amberg im Osten und Heimertingen im Westen sind es 44 Kilometer. Heute leben im Kreisgebiet rund 136.000 Menschen, 1972 waren es erst 114.567 Einwohner. Im Juli 1972 ändert sich die politische Landkarte aber nicht nur in der Region, sondern in ganz Bayern. Mit der Landkreisreform wurde der Freistaat neu gegliedert und aus kleineren kreisfreien Städten und Landkreisen entstanden größere Einheiten – unter anderem, um die kommunale Selbstverwaltung zu stärken.
Im Zuge dessen wurden auch neue Namen gebraucht. Für die Region machte „Unterallgäu“ das Rennen. Weitere Namensvorschläge waren damals Niederallgäu, Vorderallgäu, Kneipps Heimat und Sieben-Schwaben-Kreis.
Die Landkreisreform und das Unterallgäu
- Am 1. Juli 1972 trat die Landkreisreform offiziell in Kraft und der Landkreis Unterallgäu war geboren.
- Die ersten Landrats- und Kreistagswahlen für den neuen Landkreis hatten bereits am 11. Juni 1972 stattgefunden: Erster Landrat war Otto Weikmann, der zuvor bereits Landrat des Altlandkreises Mindelheim gewesen war.
- Nach der ersten Sitzung des neuen Kreistags am 28. Juli 1972 tauften die Kreisräte den neuen Landkreis am 7. November auf den Namen Unterallgäu. Wenig später wurde die Stadt Mindelheim offiziell zum Sitz der Kreisverwaltung bestimmt.
- Die neue Zusammengehörigkeit sollte ein Wappen versinnbildlichen. Am 18. März 1974 beschloss der Kreistag, das von Benediktiner-Pater Aegidius Kolb aus Ottobeuren gestaltete Wappen zum Landkreiswappen zu machen. Es zeigt die bayerische Raute, die Fuggersche Lilie und die goldene Rosette der Reichsabtei Ottobeuren.
- Zum 1. Mai 1978 wurden nach den Landkreisen auch die Gemeindegebiete reformiert. Die Zahl der Gemeinden im Unterallgäu reduzierte sich damit von 110 auf die heute 52 Gemeinden.
Info: Weitere Informationen zur Landkreisgründung und eine Übersicht mit den Veranstaltungen zum Jubiläum finden Sie bei uns im Internet unter <link http: www.unterallgaeu.de jubilaeum>www.unterallgaeu.de/jubilaeum