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Ein neuer Wertstoffhof für Wolfertschwenden und Bad Grönenbach

Ein neuer Wertstoffhof für Wolfertschwenden und Bad Grönenbach

Vor dem Wertstoffhof in Wolfertschwenden kommt es immer wieder zu Stau. Das soll bald Geschichte sein: Nachdem der Landkreis das Gelände und ein Nebengrundstück gekauft hat, sollen die Flächen nun überplant und ein neuer Wertstoffhof errichtet werden. Ziel sind aber nicht nur eine bessere Zufahrt, eine Ausweitung des Angebots und größere Erfassungskapazitäten. Der Wertstoffhof könnte für die Bevölkerung aus dem westlichen Landkreis auch zu einer Alternative zur Umladestation in Breitenbrunn werden. Denn in Wolfertschwenden soll es unter Umständen auch Entsorgungsleistungen geben, die bislang nur in Breitenbrunn angeboten werden. Das würde für viele Bürgerinnen und Bürger, die zum Beispiel Sperrmüll oder künstliche Mineralfasern entsorgen müssen, deutlich kürzere Wege bedeuten.

Diese Idee gefiel Landrat Alex Eder, als der Leiter der Abfallwirtschaft des Landkreises, Edgar Putz, im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz eine Machbarkeitsstudie zum Neubau des Wertstoffhofes präsentierte. „Ich finde es gut, sich Gedanken zu machen, ob der Landkreis hier ein zweites Standbein schafft.“ Der Weg nach Breitenbrunn sei für viele sehr weit. Auch das der Studie zugrundeliegende, erste Planungskonzept erntete Zustimmung: Der Ausschuss beauftragte die Verwaltung einstimmig, dieses weiterzuverfolgen. Die Kosten müssten allerdings nochmal genauer auf Einsparmöglichkeiten unter die Lupe genommen werden, sagte Alex Eder und fasste damit zusammen, was auch verschiedene Ausschussmitglieder angeregt hatten.

Die Kosten für Neubau und Planung betragen laut Machbarkeitsstudie 5,7 Millionen Euro. Diese wurde erstellt, da es sich um einen speziellen, dreieckigen Grundstückszuschnitt handelt und die Anforderungen an einen modernen Wertstoffhof deutlich gestiegen sind. Mit einem neuen Wertstoffhof nach dieser Planung hätten die Gemeinden Wolfertschwenden und Bad Grönenbach eine „zeitgemäße Infrastruktur, die der Entwicklung vor Ort Rechnung trägt“, betonte Edgar Putz. Der Wertstoffhof in Wolfertschwenden sei stark frequentiert, müsse mehr Dienstleistungen anbieten und an die großen Mengen angepasst werden, die dort angeliefert werden. Erstellt hat die Studie das Planungsbüro „FG Architekten und Sachverständige GmbH“ aus Sonthofen, das auch mit der Planung des in der Fachpresse ausgezeichneten Wertstoffhofs in Sonthofen beauftragt war.

Die Studie hat aufgezeigt, wie die geplanten Verbesserungsideen auf dem Gelände umgesetzt werden könnten. Bevor gebaut wird, müssen allerdings noch detaillierte Pläne erstellt und in den Kreisgremien diskutiert werden. Auch die Frage nach den genauen Entsorgungsmöglichkeiten ist noch nicht entschieden.

Den ersten Plänen zufolge soll der Wertstoffhof unter anderem einen ausreichenden Stauraum für Anlieferer aufweisen, um einen Rückstau auf die Kreisstraße MN 23 zu vermeiden. Außerdem soll er genügend Stellflächen zum Entladen haben, damit die Bürgerinnen und Bürger auch mit Anhängern wenn möglich nicht rangieren müssen. Zudem soll es eine separate Entsorgungsspur geben, damit volle Container auch während der Öffnungszeiten gefahrlos gewechselt werden können. Darüber hinaus sind Erweiterungsflächen vorgesehen - zum Beispiel für eine Waage - damit bei Bedarf auch nachweispflichtige Abfälle wie behandeltes Holz, Asbest oder Sperrmüll angenommen werden können. Diese Abfälle können bislang nur an der Umladestation in Breitenbrunn angeliefert werden.

Damit der Wertstoffhof in Wolfertschwenden dem Bedarf angepasst werden kann, hat der Landkreis die aus dem Jahr 1992 stammende Einrichtung von den Gemeinden Wolfertschwenden und Bad Grönenbach erworben und ein im Süden angrenzendes Grundstück für die Erweiterung gekauft. Betrieben wird die Einrichtung seit Januar 2023 von einem privaten Dienstleister - der Firma WRZ Hörger GmbH & Co. KG aus Sontheim an der Brenz.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 03.07.2024