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Erfolgreiche Projekte für Senioren ausgezeichnet

Erfolgreiche Projekte für Senioren ausgezeichnet

Von: PS

Im Landratsamt in Mindelheim sind vorbildhafte Senioren-Projekte gewürdigt worden. Unser Bild zeigt Landtagsabgeordneten Klaus Holetschek, die Jurymitglieder Professor Dr. Hans-Dieter Haas, Edeltraud Neubauer, Raimund Steber und Agnes Schragl, Stephan Vo

Sie leisten erfolgreiche Arbeit für ältere Menschen und verbessern deren Lebensbedingungen in der jeweiligen Gemeinde: Die Gewinner des Förderpreises für vorbildhafte Senioren-Projekte. Landrat Hans-Joachim Weirather hat die Preisträger jetzt in einer Feierstunde im Landratsamt in Mindelheim ausgezeichnet. Den ersten Preis bekam der Verein Familiengesundheit 21 für seine Wohngemeinschaft Künersberg in Memmingerberg. Die Gemeinde Niederrieden belegte mit ihrem Seniorenkreis und dem Besuchsdienst Platz zwei, gefolgt vom Mittagstisch „Ma(h)l nicht allein“ der Erlöserkirche und des Diakonievereins Bad Wörishofen. Die Auszeichnung wurde im Rahmen des Seniorenkonzepts des Landkreises vergeben.

Insgesamt waren laut Landrat Weirather 13 Projekte für den Preis eingereicht worden. Das sei ein Beweis dafür, dass in „allen Ecken des Landkreises etwas in Bewegung ist“. Die Auswahl der drei Sieger war für die siebenköpfige Jury aus Kreisräten und Fachleuten nicht einfach, wie Seniorenkonzept-Koordinator Hubert Plepla sagte. „Es sind viele gute Projekte eingegangen.“ Er lobte die in den Gemeinden aktiven Bürger und Organisationen und hob hervor, dass diese die Bedürfnisse vor Ort besonders gut kennen und somit auch die besten Projekte entwickeln würden.

Der Förderpreis, der dieses Jahr zum ersten Mal verliehen wurde, soll auf gute Beispiele in den Gemeinden aufmerksam machen. „Wir wollen begeistern und Nachahmer finden“, betonte der Landrat. Es gehe nicht darum, Noten zu verteilen, sondern darum, bürgerschaftliches Engagement zu würdigen.

Dem Verein Familiengesundheit 21 gelingt es laut Plepla, in seiner Wohngemeinschaft ein familienähnliches Wohnen zu schaffen und das Eigenpotenzial der Bewohner zu fördern. Die Selbstbestimmung der Bewohner sei das leitende Prinzip, berichtete der Vorsitzende des Vereins, Stephan Vogt. Der Schwerpunkt der Einrichtung liegt auf der Begleitung von Menschen mit Demenz. Die Wohngemeinschaft war nach Pleplas Worten die erste ambulant betreute Wohngemeinschaft, die es im Unterallgäu gab. Sie ist im Schloss Künersberg untergebracht und für elf Mieter ausgelegt.

Um die Seniorenarbeit in der Gemeinde Niederrieden kümmert sich Seniorenbeauftragte Marianne Hummel mit ihren Mitstreitern. „Besonders gut gelingt es, alle Talente in Niederrieden für die Seniorenarbeit zu begeistern“, betonte Hubert Plepla. Wie Marianne Hummel sagte, sind derzeit 17 Frauen im Besuchsdienst engagiert. Diese nehmen sich regelmäßig Zeit für 25 ältere Menschen. Darüber hinaus gebe es Bewegungsangebote und es würden sich regelmäßig rund 60 Besucher zu einem Seniorennachmittag treffen, so die Seniorenbeauftragte.

Beim Projekt „Ma(h)l nicht allein“ in Bad Wörishofen hob der Seniorenkonzept-Koordinator hervor, dass es dabei nicht nur ums gemeinsame Mittagessen gehe, sondern auch um den sozialen Gedanken. Die Verantwortlichen würden Menschen zusammenbringen und deren Bedürfnisse kennen. Genauer vorgestellt wurde die Arbeit der Erlöserkirche und des Diakonievereins von Diakonieverein-Vorsitzendem Hermann Förschner. Demnach kommen regelmäßig bis zu 80 Menschen zu den gemeinsamen Mittagessen.

Wie diese Beispiele zeigen, ist das Unterallgäuer Seniorenkonzept nach Weirathers Worten längst kein abstrakter Ansatz mehr, sondern ein Nährboden, auf dem viele gute Ideen und Projekte gedeihen. Lob für die Umsetzung des Seniorenkonzepts gab es von Ute Werner von der bayerischen Koordinationsstelle Wohnen im Alter. „Der Landkreis engagiert sich beispielhaft und hat Vorbildfunktion in Bayern.“ Ähnlich sah es Josef Niederleitner, Mitglied des Vorstands der Landesseniorenvertretung Bayern. Der Wille des Landkreises, etwas für Senioren zu tun, überzeuge, so Niederleitner.

 

Der Förderpreis

  • Mit dem Förderpreis ausgezeichnet werden vorbildhafte bürgerschaftliche und gemeinnützige Projekte, die den sozialen Nahraum für ältere Menschen erfolgreich gestalten und so die Bedingungen in der jeweiligen Kommune verbessern.
  • Der Förderpreis wurde 2013 erstmals verliehen und soll künftig alle zwei Jahre vergeben werden.
  • Die Jury, die die Preisträger ermittelt, besteht aus Mitgliedern des Ausschusses für Personal und Soziales sowie aus Fachleuten aus der Seniorenarbeit. Mitglied der Jury sind Ludwig Haisch (CSU), Agnes Schragl (Freie Wähler), Sabine Weber-Frommel (Grüne), Raimund Steber (Gemeindepsychiatrischer Verbund Memmingen/Unterallgäu), Professor Dr. Hans-Dieter Haas (Koordinationsstelle Wohnberatung), Edeltraud Neubauer (Landkreisseniorenbeauftragte) und Hubert Plepla (Koordinationsstelle Seniorenkonzept).
  • Der erste Preis ist mit 3000 Euro dotiert, der zweite und dritte Preis mit 2000 beziehungsweise 1000 Euro. Die Preisträger verpflichten sich dazu, das Preisgeld für die Weiterentwicklung und Aufrechterhaltung des prämierten Projekts zu verwenden.

 

Viele weitere Informationen rund um das Seniorenkonzept und den Förderpreis sind <link _blank>hier zu finden.

 

 

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 07.10.2024