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Erweiterung von Schulzentrum hat begonnen

Erweiterung von Schulzentrum hat begonnen

Von: sdo

Zwei neue Klassenzimmer entstehen derzeit in der Aula des Ottobeurer Schulzentrums.					Foto: Stefanie Dodel/Landratsamt

Der Boden der Aula ist von einer dünnen Staubschicht überzogen. Es wird gespachtelt und verputzt, geschliffen und gebohrt. Von Ferienstimmung und Sommerpause kann im Schulzentrum in Ottobeuren derzeit keine Rede sein. Bis zum Beginn des neuen Schuljahres sollen im Bereich der Aula vier neue Klassenzimmer entstehen, damit im September die ersten Elftklässler in der Geschichte der Schule kommen können. Bis sie ein Schuljahr später ihr Abitur ablegen, muss in den nächsten Monaten ununterbrochen gearbeitet werden. Rund neun Millionen Euro wird das Erweiterungsprojekt laut Planung kosten. Darin sind aber auch umfangreiche Maßnahmen für die Haupt- und Realschule beinhaltet.

Das kommunale Rupert-Ness-Gymnasium Ottobeuren war das letzte so genannte Progymnasium in Bayern. Bislang mussten die Schüler nach der zehnten Klasse an ein anderes Gymnasium wechseln, um ihr Abitur machen zu können. Dies wird sich nun ab dem kommenden Schuljahr ändern, wie der Kreistag Ende 2008 beschloss.

„Rekordverdächtig“ nennt der Ottobeurer Bauamtsleiter Alois Spöttle die Zeit, in der der Zweckverband des Gymnasiums die hierfür notwendige Erweiterung des Schulzentrums stemmen will. Der Umbau in den Sommerferien ist dabei nur der Anfang. So wird zunächst einmal der Pavillon - der kleine Anbau an der Westseite des Schulzentrums - versetzt. Wohin, ist derzeit noch nicht abschließend geklärt, möglicherweise wird darin später die Mittagsbetreuung untergebracht. Voraussichtlich im Oktober rollen dann die großen Bauma-schinen an: Entlang der Westseite des Schulzentrums soll bis September 2010 ein Neubau entstehen. Darin untergebracht werden im Erdgeschoss eine Aula und Räume für die Hauptschule, im ersten Stock 15 Klassenzimmer für das Gymnasium. Über einen Aufzug werden der gesamte Anbau und über Verbindungsgänge auch der erste Stock des Hauptgebäudes in Zukunft barrierefrei nutzbar sein.

Rund neun Millionen Euro wird die Erweiterung laut aktuellen Planungen kosten. Die Baukosten werden vom Freistaat bezuschusst, den überwiegenden Teil werden die Mitglieder der Zweckverbände von Gymnasium und Realschule (also Landkreis Unterallgäu und Markt Ottobeuren) und die Verwaltungsgemeinschaft Ottobeuren (für die Hauptschule) untereinander aufteilen. „Insbesondere durch die Vergrößerung des Raumprogramms haben sich die Kosten im Vergleich zur ersten Schätzung erhöht. Wir wollen aber nicht nur über die Bedeutung von Bildung reden, sondern das dafür finanziell Notwendige tun“, so Landrat Hans-Joachim Weirather. „Wir haben hier ein wirklich zukunftsweisendes Projekt“, betont auch der Ottobeurer Bürgermeister Bernd Schäfer. „Ich finde es ideal, dass Hauptschüler, Realschüler und Gymnasiasten weiterhin unter einem Dach unterrichtet werden. Auch die Verwaltungsgemeinschaft Ottobeuren steht voll hinter der Baumaßnahme.“

Eine weitere Baustelle bleibt vorerst allerdings noch: Der Landkreis kämpft nach wie vor um die Verstaatlichung der Schule. Bislang muss der Landkreis mit für die Personalkosten der kommunalen Schule aufkommen. „Ich wünsche mir, dass der Freistaat seine starre Haltung hierzu überdenkt. Wer in Buchloe mit Steuermitteln ein neues Gymnasium bauen kann, der hat auch gegenüber Ottobeuren eine besondere finanzielle Verantwortung“, so Landrat Weirather.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 03.07.2024