Chancengleichheit für alle Menschen und die Möglichkeit, dass alle Menschen am Leben in der Gesellschaft teilhaben können, das ist Inklusion.

Die Vereinigung Kommunaler Interessenvertreter von Menschen mit Behinderungen in Bayern (VKIB) e. V. führt seit vielen Jahren jährlich eine dreitägige Fachtagung (neben anderen Veranstaltungen) zu Schwerpunktthemen durch. Daran nahmen in diesem Jahr auch Alfons Blachowiak und Dr. Maria Bachmaier vom Landratsamt Unterallgäu teil.

Seit März 2009 ist die UN-Behindertenrechtskonvetion in Deutschland in Kraft getreten. Ziel ist eine inklusive Gesellschaft - also eine Gesellschaft, in der die faire und vorbehaltlose Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen Bereichen des Lebens gewährleistet ist. Mit anderen Worten: Chancengleichheit für Menschen mit Handicap.

Alle Menschen haben die gleichen Rechte, Pflichten und Chancen, haben Zugang zum und teil am gesamtgesellschaftlichen Leben von Anfang an und in gleicher Weise. Nach der UN-Behindertenrechtskonvention haben alle ein unabdingbares Menschenrecht auf die gleichen Möglichkeiten zur Teilhabe in allen gesellschaftlichen Bereichen. Gelingt es einer Gemeinschaft, die Formen von Vielfalt wert zu schätzen und zu nutzen, profitiert sie davon ökonomisch wie sozial.

Seit Inkrafttreten des Abkommens der Bundesrepublik im Jahr 2009 sind alle Ebenen des Staates verpflichtet, die UN-Behindertenrechtskonvetion umzusetzen.

Das bedeutet Beteiligung

Wie die Konvention zeigt, kann nur die Perspektive der Betroffenen selbst Klarheit über den Handlungsbedarf und das Ausmaß vorhandener Defizite bringen. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und der Tatsache, dass bereits heute ca. 10 Prozent der Bevölkerung eine anerkannte Behinderung haben, ist ese gerade für die Kommunen notwendig, die Forderung nach Inklusion im Alltag umzusetzen.

Inklusion ist ein ständiger Prozess, eine ständige Aufforderung, die Handlungsweisen auf ihre inklusive Wirkung hin zu überprüfen und gegebenfalls nachzubessern. Inklusion ist in erster Linie eine Frage der Haltung. Eine positive Haltung ist die Grundlage für positive Handlungen. Dieser Prozess wird noch sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Fernziel istes, mit Hilfe von Aktionen und Maßnahmen dauerhafte, selbstverständliche Voraussetzungen zu schaffen, die die uneingeschränkte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderungen sicherzustellen.

Um ihren Mitgliedern hierfür die erforderliche Handlungsbasis zu geben, veranstaltete die VKIB diese Fachtagung mit namhaften Referenten. Die Erstellung von Aktionsplänen für Landkreise, Städte und Kommunen stand dabei im Mittelpunkt.

Forderung:

Die Erstellung umd Umsetzung der Aktionspläne vor Ort muss zur "Chefsache" der Verantwortlichen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung erklärt werden, fordern die Teilnehmer der Fachtagung. Dabei müssen die Verantwortlichkeiten konkret festgelegt und die direkte Beteiligung von Menschen mit Behinderung eingefordert werden.

Das Thema "Inklusion" und was es ganz konkret für unser Leben bedeutet, muss breit in der Öffentlichkeit diskutiert werden.