Sie haben eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe, sie üben ihr Ehrenamt äußerst gewissenhaft und zuverlässig aus: die sieben Unterallgäuer Feldgeschworenen, die Landrat Hans-Joachim Weirather und der Leiter des Vermessungsamts Memmingen, Peter Schwägele, jetzt im Landratsamt für ihren jahrzehntelangen Einsatz ausgezeichnet haben. Seit 50 Jahren sind Albert Kraus und Matthäus Schwarzenbacher aus Ettringen als Feldgeschworene tätig, seit 40 Jahren Andreas Graf aus Klosterbeuren, Xaver Lutzenberger aus Schnerzhofen und Xaver Klughammer aus Markt Wald, seit 25 Jahren Georg Schmid aus Breitenbrunn und Anton Heinzelmann aus Eppishausen.

Das Amt des Feldgeschworenen sei ein traditionsreiches Ehrenamt, das ein hohes Ansehen in der Bevölkerung genieße, betonte Weirather in seiner Laudatio. Bis zur Einführung des amtlichen Vermessungswesens zu Beginn des 19. Jahrhunderts seien die Feldgeschworenen die einzigen gewesen, die bei Grenzstreitigkeiten für Aufklärung und Schlichtung sorgen konnten. Mit Hilfe des ausschließlich mündlich überlieferten Siebenergeheimnisses hätten sie jederzeit feststellen können, ob ein Grenzstein unbefugt versetzt wurde.

Heute zählen zu den Aufgaben eines Feldgeschworenen das Kennzeichnen von Grundstücksgrenzen und die enge Zusammenarbeit mit dem Vermessungsamt. Sie führen Grenzbegehungen durch und haben eine wichtige Rolle, wenn es um Erhalt und Sichtbarkeit von Grenzzeichen geht. „Auch heute, auch in Zeiten digitaler Landvermessung, sind die Feldgeschworenen wegen ihrer Erfahrung und Ortskenntnis sehr geschätzt und trotz moderner Technik wichtige Partner für die Vermessungsverwaltung“, betonte Weirather. „Ich finde es äußerst beeindruckend, wenn jemand über mehrere Jahrzehnte ein solches Ehrenamt ausübt.“

Im Gespräch brachten die Feldgeschworenen und die anwesenden Bürgermeister ihre Sorge zum Ausdruck, geeignete und engagierte Nachfolger zu finden.