Es ist ein traditionsreiches Ehrenamt, das viel Wissen über den jeweiligen Ort sowie eine gute Menschenkenntnis erfordert: Das Amt des Feldgeschworenen. Johann Strodel aus Markt Wald, Xaver Miller aus Eppishausen und Jakob Engstle aus Kirchheim üben dieses Amt seit 40 Jahren aus. In einer Feierstunde im Landratsamt in Mindelheim händigte ihnen stellvertretender Landrat Klaus Holetschek dafür Ehrenurkunden des Bayerischen Finanzministers aus. Zusammen mit dem Leiter des Vermessungsamts in Memmingen, Peter Schwägele, dankte Holetschek den drei Unterallgäuern für ihren ehrenamtlichen Einsatz.

Feldgeschworene wirken an Grundstücksvermessungen mit und kümmern sich um den Frieden zwischen den Nachbarn. Holetschek sprach den drei Männern für diese „wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe“ seine Anerkennung aus. Wenn es um Eigentumsfragen gehe, benötige man Persönlichkeiten, die das Vertrauen und den Respekt der Menschen genießen, betonte der stellvertretende Landrat.

Das Amt des Feldgeschworenen wird auf Lebenszeit verliehen und ist eines der ältesten Ehrenämter in Bayern. Seine Geschichte reicht bis ins Mittelalter zurück. So waren die Feldgeschworenen bis zur Einführung des amtlichen Vermessungswesens Anfang des 19. Jahrhunderts die einzigen, die bei Grenzstreitigkeiten für Aufklärung sorgen konnten. Mit Hilfe des ausschließlich mündlich überlieferten „Siebenergeheimnisses“ konnten sie jederzeit feststellen, ob ein Grenzstein unbefugt versetzt wurde.