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Feldgeschworene mit unersetzbarem Wissensschatz

Feldgeschworene mit unersetzbarem Wissensschatz

Im Bild: Landrat Alex Eder und die Bürgermeister der jeweiligen Gemeinden gratulierten zur langjährigen Tätigkeit als Feldgeschworene. Von links: Landrat Alex Eder, Bürgermeister Franz Grauer, Karl Gutmann und Gebhard Miller, beide seit 40 Jahren Feldgeschworene, Bürgermeister Uwe Gelhardt, Georg Ritzel (25 Jahre), Bürgermeister Martin Hatzelmann, Xaver Kofler (25 Jahre) und Peter Schwägele, Leiter des Amts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung..   
			Foto: Eva Büchele/Landratsamt Unterallgäu

„Sie kennen die Gegebenheiten vor Ort und Ihr Wissen ist von unschätzbarem Wert.“ Landrat Alex Eder zeichnete sieben Feldgeschworene für ihren langjährigen Einsatz in diesem Ehrenamt aus.

40 Jahre als Feldgeschworener tätig sind Karl Gutmann aus Greimeltshofen (Gemeinde Kirchhaslach) und Gebhard Miller aus Oberschönegg.

Seit 25 Jahren üben dieses Amt aus Georg Ritzel aus Erisried (Gemeinde Stetten) und Xaver Kofler aus Lannenberg (Markt Rettenbach). Josef Seitz aus Bedernau (Gemeinde Breitenbrunn), Simon Nägele aus Weinried (Gemeinde Oberschönegg) und Georg Birk aus Stetten, die nicht bei der Ehrung anwesend sein konnten, üben das Amt des Feldgeschworenen ebenfalls seit 25 Jahren aus.

Feldgeschworene

Das Amt des Feldgeschworenen ist das älteste Ehrenamt in Bayern. Seine Wurzeln reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Früher markierten Feldgeschworene Grenzen mit Hilfe geheimer Zeichen. Sie kennzeichneten die Lage von Grenzsteinen mit Ton- oder Metallteilen und verhinderten so, dass diese heimlich versetzt werden konnten. Oft war der Ton oder das Metall besonders geformt und beschriftet. Das Wissen über diese spezielle Art der Markierung, das „Siebenergeheimnis“, wurde gut gehütet. So waren die Feldgeschworenen bis zur Einführung des amtlichen Vermessungswesens Anfang des 19. Jahrhunderts die einzigen, die bei Grenzstreitigkeiten für Aufklärung sorgen konnten. Inzwischen werden nur noch selten Siebenerzeichen benutzt. Feldgeschworene wirken heute an Grundstücksvermessungen und Abmarkungen mit und fungieren als Mittler zwischen Bürger und Behörde. Das geschichtsträchtige Ehrenamt ist inzwischen immaterielles Weltkulturerbe.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 04.07.2024