Seit Jahrhunderten wachen die Feldgeschworenen über die Einhaltung von Grundstücksgrenzen. Sie setzen Grenzsteine und tragen zum nachbarschaftlichen Frieden bei. „Für diese Ehrenamt muss man eine umfassende Sach- und Ortskenntnis, Zuverlässigkeit und Erfahrung mitbringen“, betonte stellvertretender Landrat Dr. Stephan Winter bei der Ehrung langjähriger Feldgeschorener im Landratsamt Unterallgäu.
„Grundstücke sind seit jeher eine ganz besondere Ware und erfordern einen sorgfältigen Umgang“, erklärte Peter Schwägele, Leiter des Amts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Memmingen. Mit der Digitalisierung änderten sich die Aufgaben der Feldgeschworenen: „Das Belegen der Grenze mit geheimen Zeichen ist heute nur noch Tradition. Aber wir brauchen die Feldgeschworenen als Mittelsmänner zwischen Grundstückseigentümern und dem Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung“, so Schwägele.
Als lebendige und traditionsreiche Kulturform wurde das Feldgeschworenenwesen in Bayern 2016 in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen. „Sie sind also ein Teil des Weltkulturerbes“, sagte der stellvertretende Landrat Dr. Winter und dankte für das langjährige ehrenamtliche Engagement.
Geehrt wurden für 25-jährige Tätigkeit Oswald Wilhelm aus Kronburg, Johann Huber aus Oberkammlach, aus Tussenhausen Georg Beggel, Hans Würstle und Richard Immerz, aus Zaisertshofen Hermann Mussack und Erwin Simon.