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Feldgeschworener Gebhard Miller ausgezeichnet

Feldgeschworener Gebhard Miller ausgezeichnet

Von: 21/PS

Gebhard Miller aus Oberschönegg (Mitte) ist im Landratsamt Unterallgäu für 25 Jahre ehrenamtliches Wirken als Feldgeschworener ausgezeichnet worden. Zum Jubiläum gratulierten Peter Schwägele, Leiter des Vermessungsamts Memmingen, Sonja Stäger vom La

Sachverstand, Menschenkenntnis und Fingerspitzengefühl: Diese Eigenschaften muss man laut stellvertretendem Landrat Klaus Holetschek mitbringen, wenn man das Amt des Feldgeschworenen bekleiden möchte. Gebhard Miller aus Oberschönegg übe das verantwortungsvolle Ehrenamt seit vielen Jahren vorbildlich aus, so Holetschek. Deshalb würdigten Holetschek und Peter Schwägele, Leiter des Vermessungsamts Memmingen, das Engagement von Gebhard Miller jetzt in einer Feierstunde im Landratsamt Unterallgäu. Holetschek händigte Miller eine Ehrenurkunde des Bayerischen Finanzministeriums für 25 Jahre ehrenamtliche Arbeit als Feldgeschworener aus.

Feldgeschworene wirken an Grundstücksvermessungen des Vermessungsamts mit und kümmern sich um den Frieden zwischen den Nachbarn. Holetschek zollte Gebhard Miller für diese Tätigkeit, für die man Ort und Leute gut kennen und Autorität haben müsse, großen Respekt. Grundstücks- und Eigentumsfragen seien sehr sensible Themen. Unter anderem auch deswegen habe das Amt des Feldgeschworenen selbst in Zeiten modernster satelliten- und luftbildgestützter Vermessungstechnik nichts von seinem hohen Stellenwert eingebüßt.

Die Geschichte des traditionsreichen, kommunalen Ehrenamts auf Lebenszeit reicht bis ins Mittelalter zurück. Bis zur Einführung des amtlichen Vermessungswesens zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren die Feldgeschworenen die einzigen, die bei Grenzstreitigkeiten für Aufklärung und Schlichtung sorgen konnten. Mit Hilfe des ausschließlich mündlich überlieferten "Siebenergeheimnisses" konnten sie jederzeit feststellen, ob ein Grenzstein unbefugt versetzt wurde.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 04.10.2024