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Flüchtlinge: Wege in den Arbeitsmarkt

Flüchtlinge: Wege in den Arbeitsmarkt

Von: Pressestelle

Es geht um Menschen wie Foday Sheriff oder Kevin Ifeanyi. Sie stammen aus Sierra Leone und Nigeria und mussten aus ihrer Heimat fliehen. Seit einigen Monaten leben sie im Unterallgäu. Bei der Firma Kößler in Babenhausen absolviert Kevin eine Einstiegsqualifizierung und Foday hat einen Ausbildungsplatz gefunden. Dass diese Beispiele Schule machen und über die Arbeit die Integration der Flüchtlinge gelingt, hoffen die Verantwortlichen im Unterallgäu. Landrat Hans-Joachim Weirather hat deshalb jetzt Unterallgäuer Unternehmen und Asylbewerber-Helferkreise zu einer besonderen Veranstaltung ins Landratsamt eingeladen: Unter dem Motto „Flüchtlinge im Unterallgäu - Wege in den Arbeitsmarkt“ gaben Vertreter von Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwaben und der Handwerkskammer (hwk) sowie von Arbeitsagentur, Jobcenter, Jugendmigrationsdienst und Berufsschule viele Tipps und Informationen. Moderiert wurde der Abend von Klemens Heinz von der Arbeitsagentur Kempten-Memmingen.

Einen Überblick über die rechtlichen Vorgaben und spezielle Angebote gab Horst Holas von der Arbeitsagentur Kempten-Memmingen. So seien beispielsweise bei einem Praktikum die Genehmigung der Ausländerbehörde und die Zustimmung der Bundesagentur nötig. Welchen Beitrag die Kammern IHK und hwk zur Integration von Flüchtlingen leisten, stellten Gerhard Remmele und Sait Demir vor. Durch verschiedene Initiativen sei es der IHK etwa gelungen, seit September 2015 rund 60 Flüchtlinge in eine Ausbildung oder Einstiegsqualifizierung zu vermitteln, so Remmele. Über 220 Firmen böten in Schwaben bereits Praktikumsplätze an, im Unterallgäu und in Memmingen seien es 23 Unternehmen. Am 8. Juli plane die IHK für rund 6300 Ausbilder in Schwaben einen kostenlosen Qualifizierungstag in Memmingen.

Bei der Handwerkskammer wiederum wurden im vergangenen Jahr 76 Praktika, 70 Ausbildungsverhältnisse und 19 Einstiegsqualifizierungen vermittelt, so Demir. Die Arbeit des Jugendmigrationsdiensts EVJ stellte Jutta Stark vor. Dieser kann unter anderem bei der Anerkennung ausländischer Zeugnisse und auch bei der Arbeitsvermittlung weiterhelfen.

Der Leiter der Staatlichen Berufsschule Mindelheim, Reinhard Vetter, gab den rund 100 Anwesenden zum Abschluss einen umfassenden Überblick über die speziellen Angebote, mit denen die Berufsschule ihren Beitrag zur Integration von Flüchtlingen in Ausbildung leistet.

Zunächst hatten Martina Eder, Leiterin der Ausländerbehörde, und Jugendamtsleiter Otto Gaschler die rund 100 Anwesenden über die aktuellen Zahlen informiert. So leben aktuell rund 11.600 Ausländer im Unterallgäu, knapp 1600 von ihnen sind Asylbewerber. Mit 459 Personen stammen die meisten von ihnen aus Syrien, gefolgt von Afghanistan (349) und Nigeria (193). Etwa die Hälfte der Asylbewerber könne nach Angabe der Bundesagentur für Migration und Flüchtlinge (BAMF) mit einer Anerkennung rechnen, so Eder. Zudem leben im Unterallgäu 99 so genannte unbegleitete minderjährige Jugendliche, die ohne Eltern nach Deutschland gekommen sind, informierte Jugendamtsleiter Gaschler. Sie sind in Jugendhilfeeinrichtungen untergebracht und werden umfassend vom Jugendamt betreut.

Info: Lokale Ansprechpartner und spezielle Angebote findet man gesammelt in unserem Asylportal unter <link http: www.unterallgaeu.de asyl>www.unterallgaeu.de/asyl im Bereich „Arbeit und Ausbildung“.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 10.10.2024