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Gelber Sack: Aus Flaschen werden Pullover

Gelber Sack: Aus Flaschen werden Pullover

Von: Z6/PS

Seit Jahresbeginn gibt es den Gelben Sack im Landkreis Unterallgäu. Darin können Verpackungen gesammelt und unsortiert zum Wertstoffhof gebracht werden. Aber was geschieht anschließend mit den Getränkekartons, Kunststofffolien, Plastikflaschen oder dem Weißblech aus dem Gelben Sack? Laut Johanna Schuster, Abfallwirtschaftsberaterin des Landkreises Unterallgäu, werden daraus zum Beispiel Eierkartons, Kunststoffkörbe, Fleecepullover oder Dosen hergestellt.

Nachdem die Gelben Säcke an den Unterallgäuer Wertstoffhöfen gesammelt worden sind, kommen sie in eine Sortieranlage. „Der Inhalt aus den Gelben Säcken wird nicht in der Müllverbrennungsanlage entsorgt, wie vielfach behauptet wird, sondern verwertet“, betont Schuster. „Je Kilogramm Kunststoffverpackungen, das verwertet wird, können gegenüber der Verbrennung 1,3 Kilogramm schädliches CO₂ eingespart werden.“

Was in der Sortieranlage passiert, erklärt Schuster so: In der Sortieranlage werden die Gelben Säcke zuerst im sogenannten Sacköffner aufgerissen und der Inhalt wird auf Sortierbänder verteilt. Im „Trommelsieb“ werden die verschiedenen Verpackungen anschließend nach Größe getrennt und fälschlicherweise in den Gelben Sack gegebene Abfälle werden aussortiert. Per „Magnetabscheider“ wird Weißblech herausgefiltert; über einen sogenannten Wirbelstromscheider wird Aluminium von den übrigen Verpackungen getrennt. Die verschiedenen Kunststoffe werden anschließend mit der sogenannten Nahinfrarottechnik erkannt und per Luftstoß separiert. Danach werden die Verpackungen sowie die Gelben Säcke selbst sortenrein, also je nach Art, verwertet.

„Aluminium und Weißblech werden zur Herstellung neuer Dosen oder in der Bau- und Fahrzeugindustrie verwendet“, sagt Schuster. „Tetra Paks und Kartonverbunde werden in ihre Bestandteile Karton, Aluminium und Kunststoff aufgetrennt. Karton wird weiter zu Wellpappe, Eierkartons oder Hygienepapieren verarbeitet. Aluminium wird wieder aufbereitet, Kunststoff wird als Energielieferant in Zementwerken eingesetzt.“

Kunststofffolien und Mischkunststoffe werden nach Schusters Worten zu Granulat verarbeitet, das dann in der Kunststoffproduktion eingesetzt wird. So werde das Granulat zum Beispiel für Farbeimer, Transportkisten, Körbe, Pflanzpaletten und Kisten verwendet. Getränkeflaschen aus PET bereite man unter anderem zu Fleecepullovern auf. „Nicht verwertbare Sortierreste werden zu Brennstoffen aufbereitet und in der Zementproduktion als Kohleersatz verwendet“, so Schuster.

 

Fakten rund um den Gelben Sack

  • Das gehört in den Gelben Sack: In den Gelben Sack gehören alle so genannten Leichtverpackungen - dazu zählen Verpackungen aus Weißblech, Aluminium und Kunststoff sowie Tetra Paks, Verbundverpackungen und Styroporchips.
  • Das gehört nicht in den Gelben Sack: Nicht in den Gelben Sack gehören Altglas, Papier, Pappe, Kartonagen und Styroporformteile sowie andere Wertstoffe, die keine Verpackungen sind, zum Beispiel Batterien oder Elektrogeräte. All das kann am Wertstoffhof abgegeben werden. Papier, Pappe und Kartonagen können auch über die Altpapiertonne oder die Vereinssammlungen entsorgt werden.
  • Das muss man am Containerstandort beachten: Da Weißblech nun über den Gelben Sack entsorgt wird, gibt es keine Weißblech-Container mehr. An den Containerstandorten wird nur noch Altglas erfasst. Weißblechdosen dürfen nicht in die Glascontainer geworfen oder daneben abgestellt werden.

 

Info: Ein Video zur Sortierung von Gelben Säcken sowie viele weitere Informationen finden Sie <link _blank>hier.

 

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 04.10.2024