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Gentechnik: "Gemeinsam etwas bewegen"

Gentechnik: "Gemeinsam etwas bewegen"

Von: sdo

Gemeinsam veranstalten der Landkreis Unterallgäu und die Kreisverbände von BBV, BDM, Fairer Milch, Bioland und Imkern am 19. Oktober eine große Podiumsdiskussion zum Thema „Grüne Gentechnik - ihre Folgen, unsere Möglichkeiten“. Im Bild von links:

Zu einer großen Podiumsdiskussion zum Thema „Grüne Gentechnik - ihre Folgen, unsere Möglichkeiten“ laden der Landkreis Unterallgäu sowie die Unterallgäuer Kreisverbände von BBV, BDM, Fairer Milch, Bioland und Imkern am Dienstag, 19. Oktober, in die Festhalle in Hawangen ein. Einlass ist um 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr. Das Thema werden an diesem Abend der Lebensmittelkaufmann Georg Sedlmaier, Biotechnologie-Experte und Tierarzt Dr. Christoph Then sowie die beiden Bäuerinnen Elisabeth Koch und Elisabeth Waizenegger aus verschiedenen Blickwinkeln für Landwirte und Verbraucher beleuchten. Der Eintritt ist frei.

„Wir sind uns alle absolut einig, dass wir bei diesem Thema gemeinsam etwas bewegen möchten“, betonte Landrat Hans-Joachim Weirather bei der gemeinsamen Ankündigung der Podiumsdiskussion mit den Unterallgäuer Verantwortlichen von BBV, BDM, Fairer Milch, Bioland und Imkern auf dem Hof der Familie Hans Karrer in Erkheim. Er hoffe auf großes Interesse an diesem äußerst aktuellen Thema.

„Wir mussten heuer bereits negative Erfahrungen mit der Gentechnik machen“, unterstrich der Unterallgäuer BBV-Kreisobmann Gerhard Miller. Unwissentlich sei im Unterallgäu gentechnisch verändertes Saatgut auf einer Fläche von 240 Hektar ausgebracht worden; die kleinen Maispflänzchen mussten komplett vernichtet werden. „Das hat uns ganz deutlich gezeigt, wie klein die Welt ist“, so Miller. Auch aus Sicht des BDM Unterallgäu birgt die Grüne Gentechnik große Risiken, so Manfred Gromer: „Wir haben die Verbreitung und Anwendung nicht im Griff.“ Gleichzeitig sei es gar nicht notwendig, gentechnisch veränderte Organismen einzusetzen. Die Sorge, dass ein Landwirt irgendwann nur noch von Großkonzernen abhängig und damit nicht mehr der eigene Herr ist, brachten Friedrich Bichler als Vertreter der Bioland-Gruppe Unterallgäu und Peter Schneider von der „Fairen Milch“ zum Ausdruck. „Wir möchten gesunde Lebensmittel produzieren, keine krankmachenden Bauchfüller. Noch haben wir in Europa die Möglichkeit, uns zu wehren“, so Bichler. „Der Verbraucher entscheidet, was in der Landwirtschaft zum Erfolg führt“, betonte Karl Karrer (Faire Milch). Mit Sorge betrachteten auch die Unterallgäuer Imker die Entwicklung, so deren Kreisvorsitzender Donat Waltenberger. Er hält Abstandsregelungen, die derzeit im Gespräch seien, für unsinnig: „Der Pollen von Mais fliegt zum Beispiel etliche Kilometer weit. Und unsere Bienen ohnehin.“

Aber auch wenn sich die Veranstalter in Sachen Gentechnik klar positionierten, so Weirather, sei es das gemeinsame Ziel der Podiumsdiskussion, möglichst neutral zu informieren. „Jeder Besucher soll sich seine eigene Meinung bilden können.“ Bewusst sollen auch alle angesprochen werden, die sich bislang wenig oder gar nicht mit der Thematik auseinandergesetzt haben. „Wir möchten letztlich auch aufzeigen, wie sich jeder durch sein Verhalten positionieren und die Entwicklung bewusst mitbestimmen kann. Denn: Der Verbraucher hat die Macht. Was nicht gekauft wird, verschwindet wieder aus den Regalen“, so der Landrat.

 

Informationen über die Podiumsdiskussion und alle Referenten findet man auch im Internet unter <link http: www.unterallgaeu.de gentechnik>www.unterallgaeu.de/gentechnik 

 

 

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 04.07.2024