Wer Glas- oder Steinwolle entsorgen muss, kann dies ab 1. Januar wieder auf der Umladestation Breitenbrunn tun: Dort werden künftig wieder so genannte künstliche Mineralfasern (KMF) angenommen. Darauf weist die Abfallwirtschaftsberatung am Landratsamt Unterallgäu hin.
Der Landkreis bemühe sich, dem Grundsatz „Verwertung vor Beseitigung“ entsprechend, eine preiswerte Verwertungslösung anzubieten, betont der Leiter der kommunalen Abfallwirtschaft, Anton Bauer. So kostet die Entsorgung künstlicher Mineralfasern künftig eine Gebühr von 398 Euro je Tonne. „Diese auf den ersten Blick vergleichsweise hohe Entsorgungsgebühr relativiert sich schnell, wenn man bedenkt, dass in einem Einfamilienhaus durchschnittlich nicht mehr als eine halbe Tonne Mineralfasern verbaut sind“, so Bauer.
Welche künstlichen Mineralfasern werden angenommen? Angenommen werden Glas- oder Steinwolle, auch wenn diese Kaschierungen aus Pappe, Aluminium oder Drahtgeflecht aufweisen. Nicht angenommen werden hingegen Keramikfasern aus Haushaltsgeräten und Autokatalysatoren sowie Mineralfasern, die Schadstoffe wie zum Beispiel Öle oder Asbest aufweisen oder an denen Gummi, Schaumstoff, Styropor, Kunststoff oder Holz anhaftet. Darüber hinaus dürfen sich keine Störstoffe wie Elektrokabel, lose Metalle oder Metallteile in dem angelieferten Material befinden.
Was sollte man bei der Anlieferung beachten? Die Glas- oder Steinwolle muss in transparenten Polyethylen-Foliensäcken (PE-Foliensäcke) verpackt angeliefert werden. Die Säcke müssen geschlossen sein und dürfen keine Risse haben. Mineralfasern, die in anderen Verpackungen (etwa in Gewebesäcken wie Big-Bags oder Decon-Säcken) angeliefert werden, werden laut Bauer nicht angenommen. Dies liege daran, dass diese in der Verwertungsanlage von Hand aussortiert werden müssten, was den Ablauf der Aufarbeitung erheblich behindere. Die über die Umladestation erfassten Mineralfaserabfälle werden laut Bauer mit einer aufwändigen Technik aufbereitet: Das in der Verwertungsanlage angelieferte Material wird zunächst zerkleinert, Störstoffe wie Metalle werden in mehreren Schritten abgesondert bis das Material als Rohfaser beziehungsweise neuer Rohstoff zur Verfügung steht.
Das so gewonnene Produkt wird als Zuschlagsstoff in der Ton verarbeitenden Industrie eingesetzt oder zur Herstellung von Granulaten, Dekoplatten oder Dachbegrünungen eingesetzt.
Informationen über die Öffnungszeiten der Umladestation Breitenbrunn finden Sie im Internet unter <link http: www.unterallgaeu.de wertstoffhoefe>www.unterallgaeu.de/wertstoffhoefe