Während der Goldpreis fast täglich neue Höchststände markiert, wandert manch ausgedientes Handy noch immer in den Mülleimer. Was das eine mit dem anderen zu tun hat? Viel: Schließlich seien in jedem Handy rund 25 Milligramm Gold verarbeitet, erklärt Anton Bauer, Leiter der Abfallwirtschaft am Landratsamt Unterallgäu. Wird ein Handy sachgerecht entsorgt, dann kann der wertvolle Rohstoff wiederverwendet werden.
Die Wiederverwertung von Rohstoffen sei ein wichtiges Thema, betont Bauer. Schließlich gebe es weltweit einen zunehmenden Mangel daran. Das Problem sei nach Meinung von Experten so brisant, dass nicht oft genug auf die Notwendigkeit der Schonung natürlicher Reserven hingewiesen werden könne. „Das Handy ist hierfür als alltäglicher Gebrauchsgegenstand ein gutes Beispiel“, sagt Bauer. In jedem Mobiltelefon seien rund 25 Milligramm Gold verarbeitet - und circa 60 weitere Rohstoffe. Recycelt würden von der weltweiten Jahresproduktion von rund 1,3 Milliarden Stück allerdings nur etwas mehr als zehn Prozent. „Im Rest stecken zusammengerechnet 20 Tonnen reines Gold, das schließlich im Müll landet. Der Materialwert dieser Menge Gold beträgt derzeit etwa 600 Millionen Euro.“
Ein anderes Beispiel für knappe Rohstoffe sei Kupfer. Die Reserven dieses Metalls, ohne das kein elektrisches Gerät funktioniere, reichten für etwa 50 Jahre, so Bauer. Für die Produktion von einer Tonne Kupfer müssten 500 Tonnen Kupfererz bewegt und eine große Menge Energie aufgewendet werden. „Der bessere Weg ist auch hier das Recycling von Kupfer aus Elektrogeräten. Für eine Tonne Kupfer benötigt man nur rund fünf Tonnen Platinenshredder aus Computern und anderen Elektrogeräten und einen Bruchteil der Energie.“
Wie aber entsorgt man sein altes Handy oder die alten Elektrogeräte richtig? Im Unterallgäu können an den Wertstoffhöfen Elektrogeräte und Kabel aller Art gebührenfrei angeliefert werden. Die Hersteller organisieren die Abholung und das Recycling. „Es gibt keinen Grund, auch nur ein Handy oder ein Stromkabel in der Restmülltonne zu entsorgen“, betont Bauer. „Wir können es uns nicht mehr leisten, wertvolle Rohstoffe gedankenlos wegzuwerfen.“ Dabei seien Gold und Kupfer aus alten Elektrogeräten nur zwei Beispiele für eine sinnvolle Kreislaufwirtschaft. Die Liste der Wertstoffe, die an den kommunalen Sammelstellen angenommen werden, ließe sich laut Bauer beliebig fortsetzen. „Der Landkreis Unterallgäu sammelt pro Jahr etwa 50.000 Tonnen Wertstoffe vom Papier bis zum Gartenabfall, dessen holzige Bestandteile als nachwachsende Rohstoffe energetisch genutzt werden. Mit einer Sammelmenge von rund 375 Kilogramm je Einwohner und Jahr ist aber durchaus noch Potenzial vorhanden.“
Viele Informationen rund um die richtige Abfallentsorgung findet man auch im Internet unter <link http: www.unterallgaeu.de abfall>www.unterallgaeu.de/abfall