Wer in den kommenden Wochen wieder ein Fahrzeug mit großem Kameraaufbau sieht, sollte sich nicht wundern: Laut dem Bayerischen Landesamt für Datenschutzaufsicht wird das amerikanische Unternehmen „Google“ bis Ende Mai auch durch den Landkreis Unterallgäu fahren, um Bilder für den Internetdienst „Street View“ zu erhalten. Die erneute Befahrung verschiedener Regionen in Deutschland diene laut Google ausschließlich dazu, bestehendes Kartenmaterial zu ergänzen und zu verbessern. Zusätzliche Panoramaansichten sollen nicht veröffentlicht werden. Deshalb besteht laut Landesamt aus datenschutzrechtlicher Sicht anders als bei früheren Befahrungen kein (Vorab-) Widerspruchsrecht der betroffenen Hauseigentümer beziehungsweise Hausbewohner. Dies hat das Landesamt jetzt dem Landratsamt in einem Schreiben mitgeteilt.

Im vergangenen Jahr hatte Google bekannt gegeben, dass im Rahmen der Befahrungen (laut Unternehmen unabsichtlich) unverschlüsselte Kommunikationsinhalte über private WLAN-Netze erfasst worden waren. Die Befahrungen wurden daraufhin eingestellt. Nun sei eines der Fahrzeuge im Vorfeld der neuerlichen Befahrung mit Unterstützung des TÜV Süd genau untersucht worden, so das Landesamt. Dabei habe man festgestellt, dass tatsächlich die technischen Voraussetzungen für eine WLAN-Datenerfassung nicht mehr vorhanden seien. Das Landesamt werde die eingesetzten Fahrzeuge aber stichprobenartig kontrollieren.

Im Internetdienst „Street View“ werden Straßenansichten verschiedener Orte weltweit im Internet gezeigt und virtuelle Rundgänge ermöglicht. Zur Sammlung des Bildmaterials befährt die Firma „Google“ mit speziellen Fahrzeugen auch deutsche Straßen. Auf dem Dach der Fahrzeuge ist in etwa drei Metern Höhe eine Kamera montiert, die Straßen und Hausansichten abfotografiert.