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Gut leben im Alter

Gut leben im Alter

18 Unterallgäuer Gemeinden arbeiten inzwischen an der seniorengerechten Quartiersentwicklung. Neu dabei ist die Gemeinde Amberg. In der Bildmitte zu sehen ist Ambergs Bürgermeister Peter Kneipp, links davon Seniorenkonzept-Koordinator Hubert Plepla.		
Foto: Eva Büchele/Landratsamt Unterallgäu

Auch die Gemeinde Amberg entwickelt nun ein altersgerechtes Quartierskonzept. Sie ist damit eine von 18 Unterallgäuer Kommunen, die mit der sogenannten Quartiersentwicklung das Ziel verfolgen, dass ältere Menschen auch mit Hilfebedarf möglichst lange in ihrem vertrauten Umfeld wohnen bleiben können. Unterstützt werden sie dabei von der Seniorenkonzept-Koordinationsstelle am Landratsamt und der Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung (AfA). Impulse für die Arbeit in Amberg gab es beim jüngsten Austauschtreffen der Gemeinden mit altersgerechten Quartierskonzepten im Unterallgäuer Landratsamt in Mindelheim.

Seniorenkonzept-Koordinator Hubert Plepla freute sich, dass mit Amberg eine weitere Gemeinde dabei ist. Denn der demographische Wandel mit immer mehr älteren und damit auf Hilfe angewiesenen Menschen mache auch vor dem Unterallgäu nicht halt. Laut Berechnungen des statistischen Landesamts sei die Bevölkerung im Unterallgäu bereits älter als der Schnitt in Schwaben und Bayern, so Plepla. „Es ist gut, wenn sich die Gemeinden diesen Herausforderungen stellen und mit der Quartiersgestaltung das Leben und Wohnen der älteren Menschen in den Fokus nehmen. Man darf dies nicht dem Zufall überlassen und muss mit passgenauen Handlungsstrategien darauf reagieren.“ Genau darum geht es auch Ambergs Bürgermeister Peter Kneipp: „Wir möchten vorsorgen und gute Bedingungen für unsere ältere Bevölkerung schaffen. Dazu benötigen wir aber neben dem ehrenamtlichen Engagement eine hauptamtliche Koordination und Begleitung in der Gemeinde.“

Die ersten Schritte zur Quartiersentwicklung sind in Amberg bereits erfolgt. So fand ein Workshop mit den lokalen Akteuren mit einer ersten Bestandsaufnahme zu den Themen Pflege, Soziales und Wohnen statt. Als nächstes sind eine Sozialraumanalyse mit einer Befragung der Bürgerinnen und Bürger sowie eine Bürgerwerkstatt geplant. „Die Beteiligung der Menschen in Amberg ist für uns ein wichtiger Baustein bei der Konzeptentwicklung. Ich hoffe, dass auch weiterhin so viele mitmachen“, betont Kneipp.

Für die Gemeinden mit altersgerechten Quartierskonzepten finden regelmäßig Austauschtreffen im Landratsamt statt. Neben der Begrüßung der Gemeinde Amberg ging es diesmal auch um die Frage, wie die pflegerische Versorgung von hilfsbedürftigen Menschen vor Ort unterstützt werden kann. „Die meisten ambulanten Pflegedienste sind aufgrund des Personalmangels an ihren Grenzen angekommen. Da benötigen wir neue kreative Konzepte und sorgende Gemeinschaften in den Quartieren“, sagt Plepla.

Gemeinden, die ebenfalls ein Quartierskonzept entwickeln wollen, können sich mit der Seniorenkonzept-Koordinationsstelle Seniorenkonzept am Landratsamt in Verbindung setzten. Der Landkreis unterstützt die Gemeinden bei der Konzepterstellung organisatorisch und finanziell. Danach besteht die Möglichkeit, über das Programm „Selbstbestimmt Leben im Alter (SeLA)“ des Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales eine Anschubfinanzierung für die Personal- und Sachkosten zu beantragen.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 04.11.2024