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Herbst für Pflanz- und Gartenarbeit nutzen

Herbst für Pflanz- und Gartenarbeit nutzen

Von: 32/PS

Laub rechen gehört zur Gartenarbeit im Herbst. Foto: Stefanie Vögele/Landratsamt Unterallgäu

Wer vorhat, seinen Garten umzugestalten, sollte dafür die nächsten Tage und Wochen nutzen: „Der Herbst ist einfach die beste Pflanzzeit“, sagt der Unterallgäuer Kreisfachberater für Gartenkultur, Markus Orf. Jetzt zum Spaten zu greifen, habe vor allem den Vorteil, dass die Pflanzen jetzt deutlich besser anwachsen als zu jeder anderen Jahreszeit.

„Jetzt ist die beste Pflanzzeit für Gehölze, Rosen, Heckenpflanzen und Koniferen“, sagt Orf. Im Herbst wachsen zwar die Wurzeln weiter, die Pflanzen wollen aber noch keine Blätter treiben. So könne sie ihre ganze Kraft in den Boden stecken. Wichtig sei jedoch, die Pflanzen gut anzugießen, um einen vernünftigen „Bodenschluss“ zu erhalten. Wann aber ist es zu spät zum Pflanzen? So lange es noch keine tiefen Nachtfröste gebe, könne man unbesorgt zum Spaten greifen, erklärt Orf. Auch leichte Minustemperaturen seien noch kein Problem, solange der Boden noch warm und „offen“, also nicht gefroren, sei.

Wichtig sei es jedoch, sich immer genau zu überlegen, was man an welcher Stelle pflanzt, sagt der Kreisfachberater. Darauf achten sollte man seiner Meinung nach immer darauf, in erster Linie einheimische Gehölze anzupflanzen. Warum dies so ist, verdeutlicht Bernd Nothelfer von der Unteren Naturschutzbehörde am Beispiel Thuja: Auch bei ihr handele es sich um keine einheimische Art. Die Thuja stelle die heimische Flora und Fauna vielmehr vor verschiedene Probleme, weil sie wegen ihrer starken Wurzeln eine große Konkurrenz für benachbarte Gehölze sei. Außerdem biete sie im Gegensatz zu heimischen Sträuchern keinerlei Nahrungsgrundlage für viele Klein- und Kleinsttierarten. „So sinkt mit jeder für ein heimisches Gehölz angepflanzten Thuja das Nahrungsangebot für unsere wild lebenden Tiere wie Vögel, Kleinsäuger und Insekten erheblich“, gibt Nothelfer zu bedenken.

In der freien Natur, abseits von bewohnten Bereichen, benötigt man deshalb für das Pflanzen einer „gebietsfremden Art“ wie der Thuja die Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde. „Allerdings gehen die Chancen, dass eine Thujahecke im sensiblen Außenbereich genehmigt wird, gegen Null“, sagt Nothelfer. „Am besten ist es, wenn man sich einfach von Haus überlegt, welche einheimischen Pflanzen eine bessere Alternative sind.“ Er rät, sicherheitshalber immer im Landratsamt nachzufragen, wenn man sich nicht sicher ist, ob und was man im sensiblen Außenbereich in der freien Natur pflanzen darf.

 

Kreisfachberater Markus Orf empfiehlt verschiedene Herbstarbeiten im Garten:

  • Herbstlaub regelmäßig entfernen: Laub sollte regelmäßig vom Rasen entfernt werden, damit dieser nicht gelb wird. Wer möchte, kann gesundes Laub auch als Winterschutz zwischen Stauden einharken. Zusammengerecht kann das Laub mit abgeschnittenen Zweigen und holzigen Staudenteilen auch gut als Unterschlupf für Tiere dienen. Aufpassen sollte man allerdings bei infiziertem Laub: Dies immer sofort entfernen, eventuell sogar über den Restmüll entsorgen.
  • Blumenzwiebeln stecken: Im Oktober ist die beste Zeit, um Blumenzwiebeln zu stecken.
  • Gladiolen, Dahlien und Canna überwintern: Wenn sich das Laub der Gladiolen gelb verfärbt hat, kann man die Zwiebelknollen vorsichtig aus dem Boden nehmen und ein bis zwei Tage an der Herbstsonne oder unter ein Dach zum Nachreigen auslegen. Anschließend Triebe und Blätter kurz über der Knolle abschneiden und zum Überwintern in einen trockenen, kühlen Raum legen. Wurzeln und Erde vorher entfernen. Auch die Knollen von Dahlien und Canna können - wenn der erste Frost die Blätter zerstört hat - ausgegraben und an einem frostfreien, trockenen Ort überwintert werden.
Inhalt zuletzt aktualisiert am: 04.10.2024