DRUCKEN
Hochbeete: Gartenarbeit ohne mühsames Bücken

Hochbeete: Gartenarbeit ohne mühsames Bücken

Von: 32/PS

Wie Hochbeete aussehen können, kann man sich im Unterallgäuer Kreislehrgarten in Bad Grönenbach ansehen. Foto: Markus Orf/Landratsamt Unterallgäu

Wer Rückenprobleme hat oder im Rollstuhl sitzt, tut sich bei der Gartenarbeit oft schwer. Zwangsläufig auf selbst angebaute Tomaten, Karotten, Radieschen oder Erdbeeren verzichten müsse man deswegen aber nicht, sagt Markus Orf, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege. „Ein Hochbeet kann in solchen Fällen eine gute Lösung sein.“ Der richtige Zeitpunkt für den Bau eines Hochbeets ist entweder jetzt im zeitigen Frühjahr oder im Herbst. Im Kreislehrgarten in Bad Grönenbach kann man sich auch Hochbeete ansehen.

Ist das Hochbeet einmal angelegt, können alle Arbeiten in bequemer, nahezu aufrechter Haltung beziehungsweise sitzend erledigt werden – von der Aussaat und der Pflanzung über die Pflege bis hin zur Ernte. Darüber hinaus empfiehlt Orf ein Hochbeet, wenn der Boden im Garten wenig fruchtbar, mit Unkräutern durchsetzt oder staunässegefährdet ist. Denn ein Hochbeet wird über dem herkömmlichen Boden errichtet. Außerdem könne ein Hochbeet gut gegen Schädlinge wie Schnecken oder Wühlmäuse geschützt werden und oft sei es einfach ein Blickfang im Garten.

Richtig angelegt wird ein Hochbeet laut Markus Orf so:

  • Material: Fertige Hochbeet-Gestelle oder Bausätze gibt es im Fachhandel. Wer sein Hochbeet selber bauen möchte, verwendet am besten etwa vier Zentimeter dicke Holzbretter oder Rundhölzer wie ungeschälte Fichtenstangen. Empfehlenswert ist die Verwendung von lange haltendem Lärchenholz. Idealerweise bringt man eine Noppenfolie zwischen Holz und Oberboden ein, damit das Holz nicht dauerhaft der Nässe und den Huminsäuren ausgesetzt ist. Wichtig ist, dass die Hölzer naturbelassen und nicht behandelt sind. Andernfalls können sich schädliche Substanzen in Boden und Gemüse anreichern. Aus diesem Grund sind auch alte Autoreifen oder Bahnschwellen ungeeignet. Legt man Wert auf ein besonders langlebiges Beet, kann man Beton-Formsteine, Naturstein-Stelen oder recycelten Kunststoff benutzen.
  • Größe: Als Faustregel gilt, dass die Breite maximal zwei Armlängen betragen sollte – also je nach Körpergröße 1,20 bis 1,50 Meter. So kann man die Mitte des Beets von beiden Seiten gut erreichen. Bequem arbeiten kann man auch, wenn das Beet etwa hüfthoch ist (etwa 0,8 bis einen Meter). Die Länge kann je nach vorhandenem Platz variieren. Legt man mehrere Hochbeete an, sollte man jedoch darauf achten, dass man zwischen den Beeten etwa einen Meter Abstand lässt. So kommt man auch mit dem Rollstuhl oder einer Schubkarre noch durch.
  • Bau: Wichtig ist, dass das Beet stabil gebaut wird. Vor allem, wenn es regnet und der Boden sehr nass ist, müssen die Wände viel aushalten. Deshalb sind Querstreben besonders wichtig. Um die Sonne auszunutzen, richtet man das Beet idealerweise von Nord nach Süd aus und hebt den Oberboden ungefähr Spatentief aus. Die Ecken werden mit Pfosten aus Kant- oder Rundhölzern, Metall oder Beton befestigt, die mindestens zu einem Drittel in die Erde getrieben werden sollten. Bei der Verwendung von verzinkten U-Profilen reicht es aus, diese einfach auf eine stabile Unterlage zu stellen. Dann werden die Wände angebracht.
  • Unkraut und Schädlinge: Wühlmäuse können sich nicht durchs Beet graben, wenn der Boden mit einem engmaschigen Drahtgitter versehen wird. Gegen Schnecken kann man an der Oberkante einen Schneckenzaun befestigen.
  • Boden: Laut Markus Orf wird oft empfohlen, das Hochbeet schichtweise mit Gehölzschnitt, Laub, Kompost und Oberboden zu füllen. Der verwendete Boden sollte in jedem Fall frei von hartnäckigen Wurzelunkräutern sein.
  • Bepflanzung: Bei der Pflanzung sollte man darauf achten, dass hohe Pflanzen wie Tomaten in der Mitte des Beets und niedrige oder hängende Pflanzen wie Zucchini an den Rändern eingesetzt werden. Wichtig ist allerdings, dass die herabhängenden Pflanzen nicht als „Schneckenleiter“ dienen können.
  • Pflege: Im Frühjahr lockert man den Oberboden im Hochbeet mit einer Hacke auf. Ideal ist es, im Herbst eine Gründüngung anzusäen, die die Erde über den Winter bedeckt und im Frühjahr eingearbeitet wird.

Viele weitere Informationen rund um das Thema Garten sind <link _blank>hier bei uns Internet zu finden.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 12.11.2024