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Holperiger Start ins Leben

Holperiger Start ins Leben

Tauschten sich beim KoKi-Netzwerktreffen über schwierige Geburten aus (von links): Sara Unglert, Maria-Luise Bogner,
Hebamme Anna Brodersen, Dr. Birga Gatzweiler,
Elisabeth Meidert, KoKi , Ariane Lässle. Foto: Landratsamt

Rund um die Geburt ihres Kindes können Frauen in seelische Krisen stürzen. Wenn die Entbindung von Überforderung oder Komplikationen geprägt ist, kann sich das belastend und traumatisierend auswirken. Öfter als gemeinhin angenommen kämpfen Frauen, die eine schwere Geburt erlebt haben, hinterher mit einem Geburtstrauma. Darüber haben die Koordinierenden Kinderschutzstellen (KoKi) des Landkreises Unterallgäu und der Stadt Memmingen jetzt informiert. Bei einem Netzwerktreffen mit Dr. Birga Gatzweiler von der Haunerschen Kinderklinik der LMU München wurde berichtet, dass auch bei der Wochenbettdepression als Ursache regelmäßig schwere Geburtserfahrungen eine Rolle spielen.

Ein belastendes Geburtserlebnis sollte daher unbedingt aufgearbeitet werden, empfehlen KoKi-Leiterinnen Maria-Luise Bogner und Ariane Lässle. Entbindungen seien nicht nur freudiges Ereignis, sondern streckenweise meist „absolute Stresssituationen mit viel Unsicherheit“. Frauen sollen daher ihre Gefühle rund ums Geburtserlebnis ernst nehmen. Auch für das Kind ist die Art der Geburt ein nachhaltig prägendes Erlebnis.

Als erster Schritt der Bewältigung und Hilfesuche kann eine Besprechung des Geburtsverlaufs mit der Nachsorge-Hebamme sinnvoll sein. Kostenfrei und anonym können Frauen und Eltern sich mit Fragen zur Geburt und ihrer psychologischen Nachbetreuung an die KoKi wenden, in Mindelheim Telefon (08261) 995-408, in Memmingen Telefon (08331) 850-459. Im Internet sind Informationen zu finden unter www.unterallgaeu.de/koki oder www.koki.memmigen.de .

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 04.07.2024