„Hut ab vor Ihrem ganz persönlichen Engagement“. Mit diesen Worten gratulierte Landrat Alex Eder den 16 Frauen und Männern, die in den vergangenen Monaten in insgesamt 110 Stunden, aufgeteilt auf 14 Freitage und Samstage, einen Streuobstpflegekurs absolviert und die Zertifizierung zum „Qualifizierten Streuobstpfleger“ erfolgreich abgeschlossen haben. Bei der Übergabe der Urkunden im Landratsamt betonte der Landrat, wie wichtig Streuobstbäume für Kulturlandschaft, Naturschutz und Artenvielfalt sind. Durch ihre Qualifizierung können die frisch ausgebildeten Streuobstpfleger vorhandene Bestände im Unterallgäu sichern und weiter ausbauen, so seine Hoffnung.
Die Ausbildung hatte der Landschaftspflegeverband Unterallgäu zusammen mit der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt auf den Weg gebracht. Der Grund: Obstbäume werden vielfach nicht, unzureichend oder falsch geschnitten. Beim Kurs handelte es sich um den ersten, der bayernweit im Rahmen des so genannten Streuobstpaktes gefördert wurde.
Mit Blick auf das Vorhaben der bayerischen Staatsregierung, in Bayern bis zum Jahr 2035 eine Million zusätzliche Streuobstbäume zu pflanzen, rief Kreisfachberater Markus Orf den neuen Streuobstpflegern zu: „Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir euch!“ Orf ließ bei der Feierstunde die intensive Zusammenarbeit während des Kurses, gespickt mit der einen oder anderen Anekdote, Revue passieren. Er bescheinigte den Teilnehmern eine „hohe Motivation“ und forderte sie auf, den „Schwung des Kurses“ für ihre Aufgabe mitzunehmen. Neben Grundlagen zur Pflanzung oder der Pflege von Alt- und Jungbäumen lernten diese bei ihrer Ausbildung zum Beispiel auch, was Arbeitssicherheit beim Baumschnitt bedeutet. Alle haben die aus einem theoretischen und einem praktischen Teil bestehende Prüfung bestanden, 13 der 16 Teilnehmer bildeten sich ergänzend dazu in einem dreitägigen Kletterkurs für Obstgehölze weiter.
Jens Franke, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes Unterallgäu, zeigte sich begeistert, dass dem Thema Streuobstpflege wieder ein größerer Stellenwert eingeräumt wird. Nicht nur Neupflanzungen seien wichtig, in erster Linie gehe es um den Erhalt und richtigen Schnitt bestehender Bäume. Auf das nun ausgebildete Team könne man sich verlassen, so Franke.
Für die Regierung von Schwaben beglückwünschte Streuobstkoordinatorin Michaela Weber die Absolventen.
Mehr zum Thema Streuobst findet man auf der Internetseite des Landratsamtes unter www.unterallgaeu.de/streuobst. Dort gelangt man über eine interaktive Baumkarte auch zum nächstgelegenen Baumwart.