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"Immer sofort nach Zecken absuchen"

"Immer sofort nach Zecken absuchen"

Von: 42/sdo

Eine Zecke. Foto: Stefan Schejok - fotolia.com

Die Pilze sprießen derzeit geradezu aus dem Boden - und für eine leckere Pilzsuppe oder ein Pilz-Risotto streift so mancher durch die Unterallgäuer Wälder. Nicht vergessen sollte man dabei jedoch, sich nach der Pilzsuche auf Zecken abzusuchen, wie Dr. Wolfgang Glasmann vom Unterallgäuer Gesundheitsamt betont. Selten sonst sei man schließlich fernab der Wege im Wald und auch im dichten Unterholz unterwegs, wo sich Zecken gerne aufhalten.

Nach dem Ausflug „in die Pilze“ empfiehlt er, sich zuhause sofort gründlich auf die kleinen, schwarzen Tierchen abzusuchen und sie, falls vorhanden, so schnell wie möglich zu entfernen. Man gehe nämlich davon aus, dass bei einer Verweildauer von unter zwölf Stunden noch keine Krankheitserreger übertragen werden, so der Leiter des Gesundheitsamts.

Wie aber entfernt man eine Zecke richtig? „Eine festgesaugte Zecke sollte zum Beispiel mit einer feinen Pinzette möglichst nahe an der Hautoberfläche gefasst und gerade herausgezogen werden“, so Dr. Glasmann. Günstig wäre es, die Einstichstelle dann noch zu desinfizieren. Andere Vorgehensweisen - zum Beispiel das Herausdrehen oder Ersticken der Zecke - könnten dazu führen, dass erregerhaltiges Material von der Zecke in die Haut übergeht und es dadurch erst recht zu einer Infektion kommt.

Der Gang zum Arzt sei nach einem Zeckenbiss zunächst jedoch nicht erforderlich. „Wichtig ist aber in jedem Fall, die Bissstelle in den folgenden Wochen genau zu beobachten. Breitet sich dort eine Rötung aus, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen“, so Dr. Glasmann.

Die häufigsten durch Zecken übertragenen Erkrankungen sind Borreliose und FSME, also Frühsommer-Meningo-Enzephalitis. Diese können übrigens zu jeder Jahreszeit auftreten. Beide Krankheiten schädigen das Nervensystem, zum Beispiel indem sie Lähmungen oder eine Gehirnhautentzündung hervorrufen. Im Landkreis Unterallgäu, der seit vergangenem Jahr als FSME-Risikogebiet eingestuft ist, sei für Naturliebhaber (also auch für Pilzsammler) eine FSME-Impfung dringend empfehlenswert, so Dr. Glasmann. Im Gegensatz zur FSME-Erkrankung könne die durch Bakterien verursachte Borreliose mit Antibiotika gut behandelt werden.

Damit es gar nicht erst zu einer Erkrankung kommt, sollte man sich neben der Impfung nach einem Gang in den Wald oder auch nach der Gartenarbeit also gewissenhaft nach Zecken absuchen, rät der Leiter des Gesundheitsamts. „Eine Zecke, die noch nicht zugestochen hat, überträgt auch keine Krankheitserreger.“

 

Zusätzliche Informationen über Zecken findet man im Internet unter <link _blank>www.unterallgaeu.de/zecken

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 04.07.2024