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Infoabend „Baukultur im Unterallgäu“ am 24. Januar

Infoabend „Baukultur im Unterallgäu“ am 24. Januar

Von: PS

Wie werden die Dörfer im Unterallgäu in zehn, in 50 Jahren aussehen? Wie wirkt sich der Wandel der Landwirtschaft auf das Leben im Ort aus? Was wird beispielsweise aus den stattlichen Bauernhöfen im Ortskern, wenn zukunftsfähige Landwirtschaft nur noch im Außenbereich möglich ist? Wie kann jeder Bauherr und jede Gemeinde dazu beitragen, dass das Unterallgäu seinen Charakter behält? Mit diesen Fragen beschäftigen wird sich das Forum „Baukultur im Unterallgäu“ am Dienstag, 24. Januar. Ab 19.30 Uhr wird Diplom-Architekt Christian Wagner, der Professor für Architektur und Stadtentwicklung an der Hochschule HTW Chur ist, sich im Forum in Mindelheim in einem mit vielen Bildern unterlegten Vortrag mit dem Thema „Baukultur und Authentizität“ befassen. Im Anschluss ist ein Podiumsgespräch mit namhaften Experten geplant.

„Baukultur heißt für mich nicht, an dem festzuhalten, was war, sondern zu überlegen, wohin wir wollen“, betont Landrat Hans-Joachim Weirather. „Wir müssen nicht jeden Bauernhof erhalten. Wir müssen uns aber überlegen, was an dessen Stelle kommt, damit unsere Dörfer ihre Seele nicht verlieren.“ Der Landrat hält es für wichtig, sich intensiv mit dem Thema Baukultur zu befassen. Man müsse sich fragen: „Gibt es eine Perspektive dafür, Bauernhöfe als Wohnraum oder für Kleingewerbe umzunutzen oder werden dorfprägende Gebäude nach und nach verschwinden?“ Für den Landrat steht es außer Frage, dass „wir einen Dialog in den Gemeinden brauchen, wo die Reise hingehen soll“. Wichtig sei es ihm, dass sich alle Entscheidungsträger - vom Bauherrn über Planer und Handwerker bis hin zu Gemeinderäten und Bürgermeistern und den Verwaltungen - intensiv mit dem Thema auseinandersetzen.

Einige Denkanstöße und Impulse hierzu soll laut Weirather das geplante „Forum Baukultur im Unterallgäu“ liefern. Ihn freue es sehr, dass es gelungen sei, hierzu „äußerst interessante Gesprächspartner“ ins Unterallgäu einzuladen, die das Thema Baukultur von verschiedenen Seiten beleuchten werden.

Organisiert wird der Abend in einer Zusammenarbeit zwischen dem Landratsamt und Kreisheimatpfleger und Architekt Peter Kern aus Mindelheim sowie Galeristin Doris Riedmiller aus Bad Grönenbach-Thal, die bereits eine entsprechende Vortragsreihe mit dem Architekturforum veranstaltet. „Es gibt keine Patentrezepte für Baukultur. Jeder Referent wird Ansatzpunkte aufzeigen“, betont Riedmiller. Sie und Kern hoffen wie Landrat Weirather, dass sich vom Thema das Abends nicht nur Architekten, Bürgermeister, Bauverwaltungen, Kunst- und Kulturschaffende und Heimatvereine angesprochen fühlen, sondern jeder, der mit offenen Augen durch den Landkreis geht. „Wir wollen Lust machen auf Wohnen mit Qualität mitten im Dorf.“

 

Die Teilnehmer:

  • Diplom-Ingenieur Florian Plajer von der TU München moderiert das Podiumsgespräch und stellt die Aktivitäten der TU im ländlichen Raum (Bad Grönenbach, Boos) vor.
  • Der Professor für Architektur und Siedlungsentwicklung, Diplom-Architekt Christian Wagner von der Hochschule HTW Chur sieht keine unvereinbaren Gegensätze in Tradition und baulicher Entwicklung. Dies will er mit zahlreichen Bildern und Beispielen belegen.
  • Der Allgäuer Architekt Tilman Ritter ist Ministerialrat an der Obersten Baubehörde in München und Heimatpfleger der Stadt Kempten. Er sieht das Allgäu als Kulturraum mit gemeinsamen Traditionen.
  • Sachgebietsleiter Christian Kreye vom Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben will anhand von Beispielen aus dem Unterallgäu Entwicklungskonzepte vorstellen und zeigen, wie alte Anwesen gefördert werden.
  • Leitender Baudirektor Wilhelm Hofmann von der Regierung von Schwaben stellt die Städtebauförderung als Mittel zur Steuerung des Strukturwandels im ländlichen Raum vor.
  • Landrat Hans-Joachim Weirather sieht Baukultur als echten Mehrwert für den ländlichen Raum.


Info: Das Forum „Baukultur im Unterallgäu“ findet am Dienstag, 24. Januar, im Forum Mindelheim (Theaterplatz 1) statt. Beginn ist um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 01.10.2024