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Internationaler Erfahrungsaustausch

Internationaler Erfahrungsaustausch

Das Foto zeigt Agnieszka Oleśkiewicz (links) bei ihrer Präsentation über die „Sozialpolitik für Menschen mit Behinderung“ in Polen. Interessiert folgen ihren Ausführungen (von links) Abteilungsleiterin Dr. Maria Bachmaier, Andreas Kuhn, Seniorenb

Wer praktische Erfahrungen vorweisen kann, hat es auf der Suche nach der ersten Arbeitsstelle oft leichter. Agnieszka Oleśkiewicz kommt aus dem polnischen Landkreis Ostroleka. Hier liegt die Arbeitslosenquote bei knapp 19 Prozent; Im Unterallgäu liegt sie bei knapp zwei Prozent.

Oleśkiewicz hat kürzlich ihr Studium in Gesellschaftspolitik abgeschlossen und lernt seit einigen Monaten Deutsch. So war es ihr Wunsch, ein Praktikum in Deutschland zu absolvieren. Auf Empfehlung einer Verwandten aus dem Kreis Gostyń, dem Partnerlandkreis des Unterallgäus, bewarb sich die 23-Jährige beim Landratsamt Unterallgäu. Hier bot man ihr die Möglichkeit, ein zweimonatiges Praktikum zu absolvieren - zum Teil im Bereich „Soziales und Senioren“ und zum Teil in einem Kreis-Seniorenwohnheim.  

„Für mich ist das eine große Chance, um in Polen Arbeit zu finden“, sagt sie. Es sei ihr erster Aufenthalt im Ausland. Deutschland empfindet sie als gut organisiert und zählt auf: „Zum Beispiel wird hier der Müll getrennt und die Straßen sind in einem guten Zustand.“ Sie lobt die Gastfreundschaft, die hilfsbereiten Menschen und das hügelige, schöne Land.

Vier Wochen begleitete sie nun die Mitarbeiter des Sachgebiets „Soziales und Senioren“, zum Beispiel bei Informationsveranstaltungen zum Seniorenkonzept, bei Begehungen von Altenhilfeeinrichtungen und bei Besprechungen. Sie sammelte neue Eindrücke und gab zum Abschluss auch Einblicke in ihr Heimatland: Für die Mitarbeiter des Landratsamts hielt sie eine Vortrag über die „Sozialpolitik für Menschen mit Behinderung“ in Polen, insbesondere ging sie auf den Unterallgäuer Partnerlandkreis Gostyń und ihren Heimatkreis Ostroleka ein. Eine große Rolle spielte auch die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonventionen, derzeit auch ein wichtiges Thema im Unterallgäu. Oleśkiewicz stellte Projekte für Menschen mit Behinderung vor, zum Beispiel zur Eingliederung ins Berufsleben. Von den Menschen mit Behinderung im Alter zwischen 16 und 64 haben in Polen knapp 21 Prozent eine Arbeitsstelle. 

Mit diesem Vortrag war für die Polin die Zeit am Landratsamt zu Ende. In den nächsten vier Wochen lernt sie Organisation, Struktur und Pflegekonzeption des Kreis-Seniorenwohnheims Am Anger in Bad Wörishofen kennen.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 09.10.2024