Zum 100. Mal wird am 8. März der Internationale Frauentag gefeiert. Auch wenn das Frauenwahlrecht inzwischen ebenso eine Selbstverständlichkeit ist wie die Tatsache, dass die Gleichberechtigung von Mann und Frau im Gesetz verankert ist, so habe er in all der Zeit keineswegs an Aktualität verloren, betont Ulrike Klotz, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Unterallgäu.
Seit 1986 - also seit 25 Jahren - gibt es im Landratsamt die Frauenberatungs- beziehungsweise Gleichstellungsstelle. Während es zu Beginn ihrer Tätigkeit vor allem stark um Kindergartenplätze und Kindergartenöffnungszeiten gegangen sei, stünden heute die Diskussionen und die Gesetze für Kinderkrippen und Kinderhorte im Mittelpunkt der Arbeit. Dabei gehe es letztlich nach wie vor um dasselbe Thema: die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
„Hierbei handelt es sich nicht nur um ein Frauenthema. Dies betrifft die gesamte Gesellschaft“, betont Klotz. Neu entdeckt werde die Thematik durch den zunehmenden Fachkräftemangel: „Wir können es uns einfach nicht leisten, auf gut ausgebildete Frauen über einen längeren Zeitraum zu verzichten.“ So gehe es nicht nur um gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik und Unternehmen, sondern vor allem auch um eine familienfreundliche, flexible Arbeitswelt und eine angemessene Bezahlung.
Aber nicht nur darum geht es der Gleichstellungsbeauftragten. So gebe es nach wie vor zahlreiche Frauen und auch Männer, die von häuslicher Gewalt betroffen seien. Aufmerksam machen will Klotz aber auch auf die Bedeutung der Integration von Frauen aus fremden Kulturkreisen. „Solange diese Aufgaben nicht gelöst sind, ist der Internationale Frauentag wichtig“, betont sie.
Aus der Geschichte des Internationalen Frauentags:
Vor 100 Jahren wurde am 19. März erstmals der Frauentag in Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz begangen. 1911 nutzten Frauen diesen Tag, um gemeinsam öffentlich für die gleichen politischen Rechte von Frauen einzutreten. Im Mittelpunkt stand damals das Frauenwahlrecht, das in Deutschland schließlich im Jahr 1918 eingeführt wurde. Im Jahr 1975 richteten die Vereinten Nationen im Internationalen Jahr der Frau erstmals am 8. März eine Feier anlässlich des Internationalen Frauentags aus. Noch heute wird der Tag dazu genutzt, um auf die in manchen Bereichen noch immer fehlende Gleichberechtigung der Geschlechter hinzuweisen.