Auch das Jahr 2021 stand wieder ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. „Mein Dank gilt allen, die sich eingebracht haben im Kampf gegen die Krankheit und allen, die dazu beigetragen haben, unser gesellschaftliches Leben und unser soziales Miteinander aufrecht zu erhalten“, sagt Landrat Alex Eder: „Wenn ich auf das Jahr 2021 zurückblicke, sehe ich auch Meilensteine, die mit der Pandemie nichts zu tun haben.“ Der Landkreis Unterallgäu habe Rekordinvestitionen von rund 20,8 Millionen gestemmt und insbesondere in die Kliniken, in die Schulen und in das Straßennetz investiert. „Trotzdem bleiben wir beim beschlossenen Schuldenabbau voll im Zeitplan“, so Eder.
Die Klinik in Mindelheim wird zu einem Gesundheitscampus weiterentwickelt - dafür hatte sich der Kreistag ausgesprochen. Das bedeutet: Beim bereits geplanten Umbau wird nachgebessert, die medizinische Ausstattung des Hauses erweitert und ein Ärztehaus gebaut. Das Krankenhaus in Ottobeuren wird derzeit ebenfalls umfassend modernisiert. Der Landkreis Unterallgäu wird in den kommenden Jahren mindestens 49 Millionen Euro in die beiden Kliniken investieren.
Ein Gewinn in mehrfacher Hinsicht sei die neue Staatliche Fachakademie für Sozialpädagogik an der Außenstelle der Berufsschule in Memmingen. Hier kann man sich nun zur Erzieherin und zum Erzieher ausbilden lassen. Die ersten Schülerinnen und Schüler haben bereits mit der Ausbildung begonnen. Der Landkreis Unterallgäu als Sachaufwandsträger saniert derzeit einen Gebäudetrakt und nimmt dafür rund 630.000 Euro in die Hand.
Ein weiteres Hochbauprojekt wird voraussichtlich bald abgeschlossen - die Erweiterung des Kreis-Seniorenwohnheims Am Anger in Bad Wörishofen. Hier entstehen 21 neue Pflegeplätze. Insgesamt können dann in der Einrichtung 69 Bewohner versorgt werden. Rund vier Millionen Euro wird der Bau kosten.
Für ein weiteres Bauprojekt haben die Kreisräte 2021 wichtige Entscheidungen getroffen: Das Hauptgebäude des Landratsamts an der Bad Wörishofer Straße wird aufgestockt. Das neue Obergeschoss soll aus Holz gebaut und mit einer PV-Anlage ausgestattet werden. Etwa 3,1 Million Euro wird der Bau voraussichtlich kosten.
„Bei unseren Bauprojekten achten wir stets auf einen guten Energiestandard und den Einsatz erneuerbarer Energien, zum Beispiel erhält die Berufsschule Mindelheim demnächst zwei Photovoltaikanlagen“, sagt Eder. Auch im gesamten Landkreis solle der Anteil an regenerativen Energien weiter steigen. „Bei der Stromversorgung liegt der Anteil bereits bei 74 Prozent - jetzt widmen wir uns verstärkt dem Bereich Wärme und haben im Mai 2021 die Wärmeoffensive Unterallgäu gestartet.“
Rund 4,8 Millionen Euro hat der Landkreis Unterallgäu 2021 in die Kreisstraßen investiert, um diese sicherer zu machen und den aktuellen Verkehrsbelastungen anzupassen. Abgeschlossen wurden heuer der Ausbau der Ortsdurchfahrt Warmisried und der Kreisstraße in Richtung Unteregg (MN 28) sowie der Ausbau der Ortsdurchfahrt Stockheim (MN 29). Die Bauarbeiten in der Ortsdurchfahrt Bad Grönenbach (MN 21) werden nächstes Jahr beendet. Begonnen hat der Landkreis auch mit dem Ausbau der Sebastian-Kneipp-Straße in Ottobeuren (MN 18), mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt Markt Rettenbach und der Kreisstraße bis Gottenau in Verbindung mit dem Neubau eines Rad- und Gehweges (MN 32) sowie mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt in Babenhausen (MN 8).
Ebenso wichtig ist es laut Eder, den öffentlichen Personennahverkehr zu verbessern. Seit Dezember 2020 gehört neben dem Unterallgäu und dem Landkreis Günzburg auch die Stadt Memmingen dem Verkehrsverbund Mittelschwaben (VVM) an. Stück für Stück stimmen Stadt und Landkreis seither Stadt- und Regionalbusse besser aufeinander ab und erweitern das Angebot.
Immer größer wird auch das Flexibus-Netz: In 32 Unterallgäuer Gemeinden können Fahrgäste jetzt auf dieses Angebot zugreifen und unabhängig von einem Fahrplan innerhalb des Knotens nahezu von Tür zu Tür fahren.
„Gerade während der Corona-Pandemie waren wir in unserer Freizeit vermehrt direkt vor unserer Haustüre unterwegs“, sagt Eder. So freue er sich, dass 2021 die Glückswege eröffnen konnten - 14 Rad- und Wanderwege im Unterallgäu rund um das Thema Glück.
Seit Juli 2021 gibt es im Unterallgäu einen Inklusionsbeirat. „Zusammen mit dem Beirat wollen wir die Inklusion weiter voranbringen - eine große Aufgabe“, sagt Eder: „Ich bin dankbar, dass wir hier im Unterallgäu so viele Menschen haben, die sich mit all ihrem Können und Wissen ehrenamtlich einbringen - nicht nur im Bereich Inklusion, sondern in allen Lebensbereichen.“