Ob Schulsanierungen wie in Ottobeuren, Türkheim und Babenhausen oder Straßenbaumaßnahmen wie der Bau der Entlastungsstraße für Memmingerberg: 2013 hat der Landkreis Unterallgäu laut Landrat Hans-Joachim Weirather in verschiedenen Bereichen viele wichtige Projekte abgeschlossen, fortgeführt oder begonnen. „Noch nie zuvor haben wir in einem Haushaltsjahr eine derart große Geldsumme in für die Zukunft wichtige Infrastruktur-Maßnahmen gesteckt“, blickt Weirather auf das zu Ende gehende Jahr zurück.

So wurden zum Beispiel die Generalsanierung der Mittel- und Realschule in Babenhausen, des Schulzentrums in Ottobeuren und des Gymnasiums in Türkheim in Angriff genommen. Bereits abgeschlossen sei die Sanierung des südlichen Nebengebäudes der Staatlichen Berufsschule in Mindelheim, die Arbeiten am Altbau der Berufsschule in Memmingen sollen im Frühjahr 2014 beendet sein. Insgesamt sind Weirather zufolge in den kommenden Jahren rund 60 Millionen Euro für Schulsanierungen eingeplant. Rund 26 Millionen Euro davon sollen aus Mitteln des Landkreises stammen. „Wir wollen unsere Schulen energetisch auf den neuesten Stand bringen und so einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“ Außerdem würden  Raumklima, Barrierefreiheit und Brandschutz optimiert. Neben den Schulen habe der Kreis auch ins 317 Kilometer umfassende Kreisstraßennetz investiert. So sei etwa die Entlastungsstraße für Memmingerberg fertiggestellt worden. „Zudem haben wir die Moosbauer Kreuzung zwischen Ottobeuren und Benningen in einen Kreisverkehr umgebaut und den Unfallschwerpunkt damit entschärft“, sagt Weirather. Die Höhenfreimachung der Bad Wörishofer Straße in Mindelheim sei abgeschlossen worden und man habe mit dem Ausbau der Wolfertschwender Steige und der Ortsdurchfahrt Dorschhausen weitere Großprojekte angepackt.

Möglich würden Investitionen wie diese auch durch die gute Wirtschaftskraft im Unterallgäu. Wie erfolgreich die heimischen Firmen arbeiteten, zeige die stets niedrige Arbeitslosenquote: Diese lag 2013 zwischen 1,9 und 2,6 Prozent. „Damit gehörten wir im Bundesvergleich auch 2013 wieder zu den Landkreisen mit der geringsten Arbeitslosigkeit.“ Ein erfolgreiches Jahr liege auch hinter den Kreiskliniken in Ottobeuren und Mindelheim. Diese verzeichneten laut Weirather ein deutliches Plus an Patienten. „2013 sind dort so viele Patienten behandelt worden wie noch nie zuvor.“ Auch die Kreis-Seniorenwohnheime in Bad Wörishofen, Türkheim und Babenhausen würden gut angenommen und hätten wieder hervorragende externe Bewertungen erhalten. Darüber hinaus seien die Umsetzung des Seniorenkonzepts, des Klimaschutzkonzepts und die Arbeit am Aktionsplan für Menschen mit Behinderung weiter vorangekommen und zusehends mit Leben gefüllt worden.

Nicht einfach war laut Weirather die Unterbringung von Menschen, die in Deutschland einen Antrag auf Gewährung von Asyl gestellt haben und dem Landkreis zur Unterbringung zugewiesen wurden. „Geeigneten Wohnraum zu finden, war und ist schwierig“, betont Weirather. „Für Hinweise aus der Bevölkerung zu weiteren Unterbringungsmöglichkeiten bin ich sehr dankbar.“ Derzeit gibt es eine Gemeinschaftsunterkunft der Regierung von Schwaben in Mindelheim und mehrere dezentrale Unterkünfte in verschiedenen Gemeinden des Landkreises.

Eine Herausforderung sei es auch gewesen, beim Thema Rinder-Tuberkulose (Tbc) den Spagat zwischen 100-prozentigem Verbraucherschutz und einem fairen und angemessenen Umgang mit den Landwirten zu schaffen. „Seit dem Frühjahr haben wir zehntausende Rinder auf Tbc untersucht. Festgestellt wurde die Erkrankung im Unterallgäu bislang lediglich bei zwei Tieren.“ Deshalb habe man ab Juni auf eine moderate Vorgehensweise gesetzt, die sich sehr gut bewährt habe.

Auch 2014 hat der Landkreis wieder sehr viel vor, wie der Landrat sagt. Das Spektrum reiche von der Vorbereitung der Altbausanierung des Kreis-Seniorenwohnheims in Türkheim und der Sanierung des Schulzentrums Bad Wörishofen bis hin zum Bau einer Technikerschule und einer betrieblichen Kindertagesstätte in Mindelheim. Außerdem werde die Notaufnahme der Mindelheimer Kreisklinik umgebaut und bei Legau werde der Naturraum an der Iller aufgewertet und besser zugänglich gemacht.