Manchmal hilft schon eine neue Tür, um den Energieverbrauch eines Hauses zu senken. In einer anderen Immobilie empfiehlt sich eine komplett neue Fassadendämmung. Die Möglichkeiten sind vielfältig, von einfach bis umfangreich. Für viele Sanierungsmaßnahmen gibt es eine finanzielle Förderung, auch für den Einbau einer neuen klimafreundlichen Heizung. Einen Überblick über diese Thematik verschafften sich rund 130 Personen bei einem Online-Informationsabend zum Thema Sanieren. Dieser war Auftakt der mehrjährig angelegten Beratungsaktion „Check Dein Haus“, einem Projekt der Fachstelle für Klimaschutz am Landratsamt Unterallgäu in Zusammenarbeit mit dem Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!) und der Verbraucherzentrale Bayern.
In ihrem Online-Vortrag befasste sich Energieberaterin Andrea Krötzsch mit den Themen Sanieren, Heizen, erneuerbare Energien und Fördermöglichkeiten und beantwortete die vielfältigen Fragen der Teilnehmenden.
Nun folgen kostenlose Gebäude-Checks für Eigentümerinnen und Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern. Hier beurteilt ein Energieberater den Strom- und Wärmeverbrauch, die Gebäudehülle und die Heizungsanlage, gibt auf das Gebäude zugeschnittene Tipps zu Einspar- und Sanierungsmaßnahmen und erläutert, ob Fördermöglichkeiten bestehen und ob der Einsatz erneuerbarer Energien für den Kunden interessant wäre.
Derzeit können sich Bürgerinnen und Bürger mit einem Haus in Bad Wörishofen, in der Verwaltungsgemeinschaft Türkheim sowie in den Gemeinden Tussenhausen, Markt Wald und Ettringen für einen Check bewerben, telefonisch unter (08 31) 96 02 86 74 oder per E-Mail an anmeldung(at)eza-allgaeu.de.
Anmeldeschluss ist in Bad Wörishofen und der Verwaltungsgemeinschaft Türkheim der 13. Mai und in Tussenhausen, Markt Wald sowie Ettringen der 15. Juni. Die Beratungen finden von Mai bis Juli statt.
Bei drei Musterberatungen zur Veranschaulichung in der Presse hat Energieberater Andreas Wild das Haus von Türkheims stellvertretendem Bürgermeister Franz Haugg, das Haus von Tussenhausens stellvertretendem Bürgermeister Elmar Unglert und eine Immobilie der Gemeinde Ettringen unter die Lupe genommen.
Das Haus von Franz Haugg ist das älteste in Türkheim, Baujahr 1513. Obwohl Haugg schon viele Einsparmaßnahmen umgesetzt hat, konnte Wild ihm noch ein paar Tipps geben: Mit dem Austausch der alten Fenster könnte der Energieverbrauch noch weiter reduziert werden. CO2-Einsparpotenzial biete auch der Ersatz der Gasheizung durch eine klimafreundliche Alternative: Für den Einbau einer Pelletheizung könnte Haugg sogar eine Förderung beantragen. Aufgrund der Denkmalschutzauflagen sei die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach nicht möglich, bedauerte Energieberater Wild, ebenso keine Solarthermieanlage, um Warmwasser zu produzieren.
Bereits viele Sanierungsmaßnahmen zum Energiesparen umgesetzt hat auch Elmar Unglert in seinem Haus in Tussenhausen. Dennoch empfahl der Energieberater noch, neue Fenster und gedämmte Rollladenkästen einzubauen. Auch eine Fassadendämmung sei in Erwägung zu ziehen.
In Ettringen besichtigte Energieberater Wild zusammen mit Bürgermeister Robert Sturm das ehemalige Lehrerhaus, eine gemeindeeigene Immobilie. Viel Energie könnte laut Wild durch eine Dämmung der Gebäudehülle eingespart werden. Weniger kostenintensiv wäre als erster Schritt der Austausch der Haustür und der Wohnungseingangstüren. Die Dämmung der Heizungsrohre im Keller bezeichnete der Energieberater als „vorbildlich“.
Weitere Informationen zu den kostenlosen Gebäude-Checks finden Sie im Internet unter www.unterallgaeu.de/waermeoffensiv