Insgesamt voraussichtlich rund 6,07 Millionen Euro gibt der Landkreis Unterallgäu im kommenden Jahr für die Jugendhilfe aus – also beispielsweise für Heimunterbringungen, die Erziehung in einer Tagesgruppe und für Vollzeitpflege, aber auch für Jugendsozialarbeit an Schulen, für die Kindertagespflege und sozialpädagogische Familienhilfen. Der Jugendhilfeausschuss des Unterallgäuer Kreistags hat sich jetzt einstimmig für die entsprechenden Haushaltsansätze ausgesprochen. Letztes Wort hierüber hat der Kreistag. Den Ausgaben stehen Einnahmen in Höhe von rund 1,07 Millionen Euro gegenüber.
Wie Landrat Hans-Joachim Weirather und Jugendamtsleiter Otto Gaschler betonten, setzt der Landkreis Unterallgäu seit vielen Jahren auf Prävention. So soll den Familien möglichst früh geholfen werden, beispielsweise über Beratungsangebote oder praktische Hilfen im Alltag, aber auch über Jugendsozialarbeit an Schulen. Gaschler verdeutlichte anhand anonymisierter Fälle, wie wichtig diese frühe Hilfe ist und welche Schicksale hinter den nackten Zahlen stecken.
Laut dem Jugendamtsleiter ging die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die in einer stationären Einrichtung leben, in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurück. „Wir ernten langsam die Früchte dafür, dass wir die Prävention stark in den Vordergrund gerückt haben“, so Gaschler. „Darauf möchten wir uns aber nicht ausruhen, sondern diese positive Entwicklung als Ansporn nehmen, um unsere Angebote auszubauen.“
Aktuell leben 17 Kinder aus Unterallgäuer Familien in einem Heim und weitere 13 Kinder sind im Rahmen der Eingliederungshilfe stationär in einer Jugendhilfeeinrichtung untergebracht. Vorgesehen sind hierfür im kommenden Jahr Ausgaben in Höhe von insgesamt 1,57 Millionen Euro. Insgesamt rund 1,62 Millionen Euro wird der Landkreis nach dem einstimmigen Beschluss des Jugendhilfeausschusses im kommenden Jahr in präventive Angebote stecken.
Neben der Vorberatung des Kreishaushalts im Bereich der Jugendhilfe ging es im Ausschuss auch um einen neuen Grundlagenvertrag zwischen Landkreis Unterallgäu und Kreisjugendring. Darin ist genau geregelt, welche Aufgaben der Kreisjugendring im Auftrag des Landkreises übernimmt und wie diese vergütet werden. Kreisjugendring-Vorsitzender Markus Grauer und Kreisjugendpflegerin Lisa Huber stellten dem Ausschuss ihre jeweiligen Tätigkeitsbereiche vor. Einstimmig sprachen sich die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses für die neue Vereinbarung aus.
Info: Informationen zur Arbeit des Unterallgäuer Kreistags und seiner Ausschüsse findet man auch <link _blank>hier bei uns im Internet.