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Jugendamt: An ganztägige Kinderbetreuung in Ferien denken

Jugendamt: An ganztägige Kinderbetreuung in Ferien denken

Von: PS/11

14 zu 6. Zwei Zahlen, die ein Dilemma auf den Punkt bringen, mit dem Eltern jedes Jahr aufs Neue konfrontiert sind: Den insgesamt 14 Wochen Schulferien ihrer Kinder stehen in den meisten Fällen 30 Tage oder umgerechnet sechs Wochen Urlaub der berufstätigen Eltern gegenüber. Was also beispielsweise tun in den Sommerferien, wenn es nicht möglich ist, selbst sechs Wochen Zeit mit dem Nachwuchs zu verbringen? Oft springen Oma und Opa ein, doch auch im Unterallgäu hat längst nicht mehr jeder dieses Privileg. Was die Kommunen tun können, darüber haben Fachberaterin Ulrike Villa-Fuchs und Kreisjugendpflegerin Lisa Huber vom Landratsamt jetzt in fünf Treffen in Amberg, Böhen, Kettershausen, Memmingerberg und Pfaffenhausen die Jugendbeauftragten der Gemeinden informiert. Dabei stellten sie auch ein entsprechendes Pilotprojekt der Verwaltungsgemeinschaften Pfaffenhausen und Kirchheim vor und erläuterten die geltende Gesetzeslage.

„Der Bedarf an ganztägiger Betreuung in den Ferien ist auch bei uns da“, betonte Villa-Fuchs. Dies habe nicht nur eine landkreisweite Elternbefragung an den Schulen gezeigt, sondern werde auch durch entsprechende Anfragen von Eltern bei den Gemeinden, in den Schulen und im Jugendamt deutlich. Während in den Unterallgäuer Kindergärten, Krippen und Horten eine Betreuung fast ganzjährig gewährleistet sei, sehe es bei Schulkindern großteils anders aus.

Die Fachberaterin wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Gemeinden gesetzlich auch dazu verpflichtet seien, auch für Kinder im schulpflichtigen Alter ein „bedarfsgerechtes Betreuungsangebot“ in den Ferien vorzuhalten. Wie dies in Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden gelöst werden kann, zeigten Villa-Fuchs und Huber am gemeinsamen Pilotprojekt der Verwaltungsgemeinschaften Pfaffenhausen und Kirchheim auf: Dort wurde im Schuljahr 2011/12 über den Kreisjugendring erstmals eine ganztägige Ferienbetreuung für Schulkinder angeboten - montags bis donnerstags von 7.30 bis 16 Uhr und freitags von 7.30 bis 13 Uhr. Auf dem Programm stand ein buntes Freizeitprogramm mit Wochenthemen, Spielen, Spaziergängen und Kreativarbeiten. Möglich sei für die Eltern auch die Buchung einzelner Tage gewesen, so Villa-Fuchs. Die nach den Elternbeiträgen noch verbleibenden Kosten hätten sich die beteiligten sechs Kommunen aufgeteilt.

Villa-Fuchs und Huber baten die Jugendbeauftragten, auf das Thema Ferienbetreuung für Schulkinder im jeweiligen Gemeinderat aufmerksam zu machen und darüber zu diskutieren. Keinesfalls gehe es dabei darum, in Konkurrenz zu bestehenden, bewährten und beliebten Ferienprogrammen in den Gemeinden zu treten. In diesem Zusammenhang bedankten sich Villa-Fuchs und Huber bei den Veranstaltern der vielen Ferienprogramme, die von Vereinen, Kommunen und Privatpersonen mit großem Engagement vor allem für die Sommerferien organisiert würden. Bei diesen Ferienprogrammen handele es sich um punktuelle Angebote, während es im anderen Fall um eine ganztägige Betreuung zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf gehe, so die Fachberaterin. Das Jugendamt unterstütze die entsprechenden Planungen gerne und stehe jederzeit für Fragen zur Verfügung.

 

Info: Ulrike Villa-Fuchs und Lisa Huber stehen unter Telefon (08261) 995-294 oder -242 für Fragen zur Verfügung.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 04.10.2024