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Jugendamt: Viele Hilfen erfolgreich

Jugendamt: Viele Hilfen erfolgreich

Von: PS

Ob Jugendsozialarbeit an Schulen, Kindertagespflege, Heimunterbringung oder sozialpädagogische Familienhilfe: Der Landkreis Unterallgäu wird im kommenden Jahr voraussichtlich rund 5,8 Millionen Euro für die Jugendhilfe ausgeben. Diesen Haushaltsansatz stellte Jugendamtsleiter Otto Gaschler dem Jugendhilfeausschuss des Unterallgäuer Kreistags vor. Weitere Themen waren die Einrichtung einer Fachstelle gegen sexuellen Kindesmissbrauch, die Erhöhung der Tagespflegepauschale, ein schwabenweiter Jugendhilfebericht sowie die Schwangerenberatung im Unterallgäu.

  • Jugendhilfehaushalt 2013: Otto Gaschler stellte dem Gremium den Jugendhilfehaushalt 2013 vor und ging dabei auf die Wirksamkeit der Hilfen ein. „Viele Hilfen sind erfolgreich“, sagte Gaschler. So sei der Großteil der 2011 abgeschlossenen Fälle so beendet worden, dass keine weiteren Hilfen notwendig gewesen seien. Andernfalls werde versucht, weitere Hilfen anzubieten, sagte Gaschler. Wichtig sei es, betroffene Familien zu überzeugen, die Hilfsangebote anzunehmen. Den Ausgaben von 5,8 Millionen Euro werden nach derzeitigem Stand Einnahmen in Höhe von rund 1,19 Millionen Euro gegenüberstehen, wie Gaschler sagte. Der Jugendhilfeausschuss befürwortete den Haushaltsansatz einstimmig. Endgültig darüber entscheiden wird der Kreistag.
  • Neue Fachstelle gegen sexuellen Kindesmissbrauch: Ulrike Villa-Fuchs, Friedrich Schwenger und Dr. Winfried Mayinger vom Arbeitskreis gegen sexuellen Missbrauch betonten, wie wichtig die Einrichtung einer Fachstelle gegen sexuellen Kindesmissbrauch sei. Derzeit würden sich verschiedene Institutionen die Arbeit teilen. Um im Ernstfall schnell reagieren zu können, sei jedoch eine zentrale Anlaufstelle notwendig. Geplant ist, dass sich die Fachstelle um Opfer und Angehörige kümmert und diese zum Beispiel an Therapeuten vermittelt. Die Fachstelle soll aber auch Fachkräfte und Ehrenamtliche in der Kinder- und Jugendarbeit beraten und Prävention betreiben. Sitz der Einrichtung soll an der Psychologischen Beratungsstelle Memmingen sein, in Mindelheim sind Sprechtage geplant. Landrat Hans-Joachim Weirather nannte das Vorhaben sinnvoll und notwendig. Man dürfe die Opfer nicht alleine lassen. Der Jugendhilfeausschuss sprach sich einstimmig für die Fachstelle aus und empfahl dem Kreistag, die erforderlichen Mittel bereitzustellen.
  • Höhere Tagespflegepauschale: Die monatliche Pauschale für Tagespflege bei einer 40-stündigen  Betreuung pro Woche wird ab 2013 von derzeit 400 auf 410 Euro erhöht. Der Jugendhilfeausschuss folgte mit diesem Beschluss einstimmig der Empfehlung des Bayerischen Landkreistags. Aktuell werden im Unterallgäu laut Otto Gaschler rund 90 Kinder in Tagespflege betreut.
  • „Schwabenbericht“ 2011: Susanne Gruber vom Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik (SAGS) präsentierte den „Schwabenbericht 2011“. Dieser wurde auf Grundlage der Jugendhilfeberichterstattung Bayern (JuBB) erstellt und fasst Daten aller Landkreise in Schwaben zusammen. Der Bericht, der auf Initiative der Landräte zustande kam, soll laut Weirather zum Beispiel aufzeigen, wo es Auffälligkeiten gibt und wo unter Umständen Handlungsbedarf besteht. Das Unterallgäu steht insgesamt gut da, brachte Gruber die Ergebnisse auf den Punkt. So habe es im Unterallgäu 2011 zum Beispiel schwabenweit am wenigsten Schulabgänger ohne Schulabschluss gegeben und auch die Arbeitslosigkeit junger Menschen sei gering gewesen.
  • Hilfe bei Schwangerschaftsfragen: Barbara Zettler von Donum Vitae und Beata Bierdel vom Gesundheitsamt am Landratsamt referierten über die Arbeit der staatlich anerkannten Beratungsstellen für Schwangerschaftsfragen. Demnach gibt es im Unterallgäu ein vielfältiges Beratungs- und Unterstützungsangebot – egal ob es um allgemeine Fragen, um Konflikte oder zum Beispiel um pränatale (vorgeburtliche) Diagnostik geht.
Inhalt zuletzt aktualisiert am: 04.10.2024