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Jugendhilfeausschuss berät den Haushalt 2011

Jugendhilfeausschuss berät den Haushalt 2011

Von: 11/BL

Wie muss man sich den Ablauf einer Heilpädagogischen Tagesstätte vorstellen? Welche Auffälligkeiten zeigen die dort betreuten Kinder und welche Elternhäuser stecken dahinter? Diese und viele andere Fragen beantwortete dem Jugendhilfeausschuss die Dipl.-Psychologin Renate Fischer-Tietze. Fehlentwicklungen bei Kindern können schon in der frühen Kindheit ihren Ursprung haben. Ursachen können Reizüberflutung, Leistungsdruck und inkonsequentes Erziehungsverhalten der Eltern sein. Laut Renate Fischer-Tietze nimmt die Zahl der Kinder, die psychiatrisch behandelt werden müssen, zu. Ziel sei es, so die Einrichtungsleiterin, mit intensiver Elternarbeit die Verhaltensauffälligkeiten soweit wie möglich zu reduzieren, damit sich eine selbstbewusste und autonome Persönlichkeit unter Akzeptanz der eigenen Stärken und Schwächen entwickeln kann.

In einem kurzen Rückblick auf das Jahr 2010 erinnerte Landrat Hans-Joachim Weirather insbesondere an die Aufstockung der Jugendsozialarbeit an der Hauptschule Türkheim, die geplante Jugendsozialarbeit an der Berufsschule Mindelheim, den Start der Koordinierenden Kinderschutzstelle, die Schreibabyambulanz und die Einstellung des Kinderbetreuungsportals in das Internet.

Die Haushaltsplanungen 2011 sehen im Jugendhilfebereich Ausgaben von 6.161.400 Euro vor, das sind 240.000 Euro weniger als im Vorjahr. Diesen Ausgaben stehen Einnahmen von 1.072.900 Euro gegenüber. Dem Leiter des Kreisjugendamtes Otto Gaschler war wichtig festzustellen, dass die Einsparungen keinen Qualitätsverlust in den Leistungen zur Folge haben. Vielmehr laufen einige vom Landkreis mitfinanzierte Projekte aus, so das EU-Projekt des Kreisjugendrings oder das Projekt Lohhof, beziehungsweise greifen andere Finanzierungsmodelle, wie bei der offenen Ganztagsschule oder die Finanzierung der Mittagessen in den Kindertagesstätten. Die Aufwendungen für stationäre Unterbringungen sollen bei gesunkenen Fallzahlen ebenfalls zurückgehen. Durch Optimierung der Prozessabläufe ist Einsparpotential darüber hinaus bei Erziehungsbeistandschaften und bei der sozialpädagogischen Familienhilfe zu erzielen.

Erhöht werden mussten die Ansätze für die Vollzeitpflege aufgrund gestiegener Fallzahlen und der Erhöhung der Pflegesätze zum 01.01.2010. Höhere Aufwendungen werden auch bei der Eingliederungshilfe für seelisch behinderte oder von der Behinderung bedrohte Kinder/Jugendliche erwartet.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 04.07.2024